Die gute Meldung vorweg: Die adäquate Fortsetzung von „Funeral“ ist gefunden. Und es ist nicht „Neon Bible“. Es hat auch nicht im Entferntesten damit zu tun. Genau so wenig, wie es einen Nachfolger von Funeral benötigt hätte, denn es war ja in sich bereits vollkommen und abgeschlossen (und wenn wir alle mal ehrlich sind, ist „Neon Bible“ eben nicht das erhoffte Festmahl nach langer Fastenzeit geworden, sondern einfach nur ein weiteres Album…)
Das Schlimme ist, dass The most serene republic banal sind. Was interessieren uns wildfremde Menschen, vor allem, wenn sie alle in den Vorstädten von Ontario/Kanada beheimatet sind? Ist ein alltägliches Leben wirklich wichtig genug, um zum Thema gemacht zu werden? Ja, wenn sie wie auf „Population“ zum Konzept erhoben werden; wenn Musik zum ersten Mal wie auf Leinwand gemalt klingt – mit unzähligen Szenen, Schauplätzen, Personen, die reich, füllig und pompös wie in einem à–lschinken von Breughel skizziert werden. Und bei jedem neuen Blick/mit jedem neuen Hören entdecken wir etwas, das wir vorher nicht vermutet hätten; oder dass es vorher überhaupt dort gewesen sein könnte. Mit der grauen Jahreszeit ist die Ära des Konzeptalbums zurückgekehrt.
Arts & Crafts streamt hier alles, wirklich komplett. Population erscheint am 02.10. und wird eine Lawine lostreten. Meine Empfehlung haben sie.
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