Wampire verschleppen auf diesem ‚Motown-trifft-Strokes‘-Stück mal so richtig das Tempo. Dieser zurückgelehnte Pop ist purer Sex aus Portland, Oregon, produziert u.a. von ‚Unknown Mortal Orchestra‘. Wer hört es heraus?
Psychedelic Pop für den Freitagmorgen, mit richtig eingängigen Melodien, Pomp und völlig übertriebenen Streicherarrangements, die so wohl nur The Foreign Films hinkriegen.
Free download: Das hier und mehr auf Bandcamp.
Irre! “Trucks at Night” ist atemlos, extrem und mit seinen kurzen, zackigen Gitarren wie geschaffen, um völlig debil durchs Zimmer zu hüpfen. OK, verschmitzt-bösartige Texte à la: “woke up in the western world as a western child and I can’t find God”, und die offensichtliche Nähe zu XTC verzeihen wir ihnen doch glatt mal. Hier hört man sofort, warum The Cast of Cheers eine der lebendigsten neuen Bands dieser Woche sind.
Weitere Informationen über die Band:
Piano und Streicher, ein Auftritt im Film „Heartbreaker“ (mit Vanessa Paradis) und ein Album mit dem Namen „My friends all died in a plane crash“. Und dazu dieses „Dee Doo“ um fröhlich-blöd durchs Zimmer zu tänzeln. Mehr braucht es nicht um den Franzosen von Cocoon zu verfallen.
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Alex Kapranos von Franz Ferdinand hat sie gleich einmal ins Studio gezerrt, das Pariser Label Kitsuné hat sie gesignt. Läuft also alles auf die Weltherrschaft 2012 der Citizens! hinaus…
Vor ein paar Tagen sprachen wir ja eher beiläufig über die Londoner Spector und nannten sie in einer euphorischen Laune schon mal eine der Hoffnungen für 2012. Inzwischen orakelt man auch an anderen Orten fleissig weiter, Musikmagazine (und jene, die sich dafür halten) überschlagen sich beinahe stündlich mit Prognosen. Aber wir hier sind schon weiter! Denn wir haben uns festgelegt: Diese Citizens! haben so ein unverschämtes Talent für große Melodien, clevere Sounds und maximale Tanzbarkeit, dass man bei ‚True Romance‘ fast weinend vor einem Hit niederknien möchte; na ja, vielleicht auch nur bis zum nächsten Hit.
[mp3 download] Citizens! / True Romance
Was denkt Ihr?
Es scheint ja nun schon fast zum guten Ton zu gehören, dass man, wenn man Musik nicht nur hört sondern auch noch darüber schreibt, über die besprochene Band mindestens eine Anekdote zu erzählen weiss. Eine packende Story, die man den geschätzten Lesern – anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – dann wie beiläufig mitteilt. Meistens geht es in diesen Geschichten um allerlei Unwägbarkeiten zu Beginn der Karriere und um die wahnwitzigen Zufälle, die dazu geführt haben, dass besagte Band nun doch noch ihre Debüt-LP herausbringen konnte.
Über The war on drugs gibt es keine Geschichte zu erzählen. Jedenfalls kenne ich keine, die ich erzählen könnte. Denn Gott sei dank erzählen sie, mit jedem melancholischen Lied, mit jeder euphorischen Hymne, jedem optimistischen Rock und jedem Instrumentalstück eine ureigene Geschichte, die sich wie dieses „Come to the city“ in den unterschiedlichsten Stilen ausdrückt. Wie ein Konzeptalbum, das scheinbar gar kein Konzept hat. Und es deshalb so besonders macht.
Download: The war on drugs / Come to the city
So wie das hier hingerotzt wurde klingt es nach etwas, das definitiv nur mit Hilfe von Unmengen an Lidl-Bier und Filterlosen vom Netto entstanden sein kann. Wenn wir jetzt noch schnell lernen, den Refrain mit zu gröhlen (was nicht schwer ist), dann dürften Fidlar wohl die perfekte Loser-Hymne 2011 für uns geschrieben haben.
Download: Fidlar / Max can’t surf
Noch einmal im Rückblick: Das Beste eines wohlklingenden Septembers auf diesem Blog…
Neon Indian / Polish Girl
Porcelain Raft / Come as you are (Nirvana cover)
Tarwater / Inside the ships
Apparat / BBC Mixtape
Remixe sind ja eine Welt für sich – und auch nicht unbedingt meine Welt. Doch wenn ein fusslahmes Stück Folk – wie dieses Original – von Mike Skinner durch den Remixwolf gejagt wird, dann entsteht etwas Wunderbares, das irgendwie auch entfernt an ein Stück von TV on the radio erinnert:
Direkt zum Lied: Hier entlang
Wenn man Musik als schräg bezeichnet, so ist das häufig mehr ein Urteil als nur eine simple Bezeichnung. Betrachtet man die Hasenmaskerade, hinter der sich Brian Batz versteckt, stellt sich natürlich die Frage: ist das schräg? Blickt man aber nun hinter diese Maskerade, treten plötzlich Lieder wie „I am not human at all“ hervor, die von einer seltenen Schönheit sind. Sphärische Klänge, die beruhigend wie Schlaflieder, doch immer auch vergänglich in ihrer Schönheit sind, die sich irgendwann im Klangnebel auflöst und verschwindet.
mp3: Sleep Party People / I’m not human at all
Viele kennen Mark E. Smith ja wohl auch nur, da irgend so ein Musiker mal geträumt hat, „er wäre Pizzaessen mit Mark E. Smith.“ Nun vermute ich mal, dass Mark – der eher fantastische Mengen an Bier vernichtet – dieses Essen verschmäht hätte und demnach dieser Traum wohl ein ziemlicher Humbug sein muss. Aber Mark ist kein Traum. Mark war und ist „The Fall“ und hat in 30 Jahren ein gigantisches Werk veröffentlicht.
mp3: The Fall / Fantastic life
Auf der Suche nach dem perfekten Indiepopsong braucht ihr nicht mehr weiter zu suchen – denn hier ist er! Und er ist von The Pastels und 20 Jahre alt. Ich sehe Fragezeichen auf euren Gesichtern: wer? Ja, muss ich denn The Pastels wirklich noch vorstellen? Die Heroen des C86, die sich hartnäckig geweigert haben, auch nur entfernt mit der Bewegung etwas zu tun haben zu wollen und die mit diesem „Truck train trucker“ trotzdem so etwas wie eine Hymne geschrieben haben? Das meint ihr doch nicht wirklich.
mp3: The Pastels / Truck Train Tractor
Beirut – East Harlem:
Zach Condon ist Spezialist wenn es um Jammerlieder mit Ortsnamen geht (Nantes, Pompeii…). So heisst seine neue Single dann auch konsequenterweise „East Harlem“. Konsequent ist auch, dass irgendwann in jedem Lied die Trompete einsetzt, damit wir nicht einschlafen. Bleibt also alles wie gehabt.
mp3: East Harlem
Stephen Malkmus and the Jicks / Senator:
„Oha, eine Deluxeversion von Wowee Zowee!“ dachte ich. Und „What the senator wants is a blowjob klingt ja auch schlüpfrig!“ Erst danach erfuhr ich, dass das ganz neues Material ist von Stephen und dass Beck seine Finger im Spiel hatte. Und dann verlor ich urplötzlich das Interesse noch mehr darüber zu schreiben.
mp3: Senator
Twin Sister / Bad Street
Funky! Haben die nicht mal früher mehr in lo-fi gemacht? Daran scheinen sie sich zu erinnern, wenn sie singen: „I want it bad, I want it bad“. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das etwas über die frühere Qualität aussagen soll oder etwas Versautes meint. Weiss man bei Rockmusikern ja nie so genau.
mp3: Bad Street
Jamie XX / Far nearer:
Richtig, Jamie xx kennen wir alle von The xx. Und steel drum ist das neue Saxophon in der Popmusik. Und wenn nach gefühlten 160 Stunden die drum einsetzt, dann wird es zu einem veritablen Kracher für den Samstagabend in den Tanzhallen zwischen Hildesheim und Bad Godesberg.
Link bei Soundcloud: Far nearer
Ich kann gar nicht anders als mitwippen bei diesem Stück. Und so frage ich mich: sind Human League etwa wieder zurück? An anderer Stelle wurden Hooray For Earth als Elektro-Rocker bezeichnet. Nun weiss ich natürlich so gar nicht, was denn das nun genau sein soll, dieses Genre. Ich würde dies eher mal als Humanesque bezeichnen.
Und sollten noch mehr Bands anfangen, den typischen Human League Sound zu zitieren, dann haben wir – ehe wir uns versehen – bald ein handfestes Revival.
mp3: Hooray For Earth / No love
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Elektronische Musik, also eine Musikrichtung, die ja per se fortschrittlich sein will, schaut immer mehr zurück auf die eigene Vergangenheit und zitiert die „goldenen Tage“ von Jungle. Der Produzent Callum Wright aka D/R/U/G/S schlägt da einen ganz anderen Weg ein und mischt Drone mit Electronica und verbindet so beide Welten zu etwas Neuem, das ungewöhnlich, ehrlich und bahnbrechend ist.
Zarte Anklänge an 1980er Jahre Melodien. Opulenter und subtiler Pop, wie ihn scheinbar nur ganz wenige können.
Diese hyperaktiven Gitarrrenakkorde, erst aufwärts gespielt, die dann zurückspringen wie ein Gummiband, um sich in wohlige Akkorde aufzulösen. Dazu das Klatschen, das dir wie Chinaböller um die Ohren knallt, ein paar hingerotzte Basstupfer und ein Schreigesang, der zum Angriff bläst. Doch was mir am meisten gefällt ist die konsequente Trendresistenz dieser Gauntlet Hair. Oder sollte Trendresistenz etwa der nächste Trend werden?
mp3: Gauntlet Hair / I Was Thinking
Ein kleines Miststück Pop, schmutzig und verzerrt, kredenzen die kreuzbraven Garagerocker aus San Francisco hier. Und mitgröhlen können wir auch. Klingt perfekt für die Autofahrt zu einem der kommenden Festivals.
Ty Segall / You make the sun fry
Klebrig süsse Keyboardakkorde, Gitaren mit ordentlich Hall und ein Schlagzeug, das auffordert, doch endlich zu tanzen. Dazu eine Stimme, die an diese kanadische Sängerin da aus Nova Scotia erinnert. Richtig! Es gab mal eine Zeit – so um 2006 – da hörten wir plötzlich alle Feist und fanden es unheimlich aufregend. 2011 dagegen wirkt diese Masche dann doch etwas aufgewärmt.
mp3: Fortunetellers / Make it easy
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Ach, die kleine Kathryn Calder aus Kanada ist schon goldig. Und wie die singen kann! Lieder macht die, dass wildgewordene Bullen plötzlich ganz sanft werden, und wir alle mitklatschen und mitsingen. Wahre Kenner wie Du wissen natürlich, dass sie bei den The New Pornographers war, ehe sie 2010 beschloss, auf Solo zu machen. Mir hat das natürlich wieder keiner erzählt.
free mp3: Kathryn Calder / If you only knew
!K7 war und bleibt die erste Adresse für elektronische Musik. Auch 2011 verschenken die wieder eine kleine Auswahl aus ihrem massiven Backkatalog. Auf dem Sampler tummeln sich dann:
Brandt Brauer Frick / R. W. John
Henny Moan / Vreg Dreams
Chromeo / Don’t Turn The Lights On
Apparat / Sayulita (DJ-Kicks)
Hideous Man / Tangled
GOOSE / Words (Joe & Will Ask? Remix)
Brackles / Blo
Jimmy Edgar / Hot, Raw, Sex
Kode9 / You Don’t Wash (Dub)
Holden / Triangle Folds
Den Sampler gibt es im Tausch gegen deine eMail hier: Klick!
Ein glänzendes 2011 prophezeie ich Munch Munch, die sich – trotz aller eingängigen Melodien – dem unaufmerksamen Hörer versperren. So sind die repetierenden Linien und die – bewusste oder unbewusste – Reminiszenz an Philip Glass nicht unbedingt geeignet für die TOP 10. Ihre Stärke ist aber auch gleichzeitig ihre Schwäche. So verflacht ihr Noisepop doch mit der Dauer und die Spannung ist schnell verpufft. Sagte ich Noisepop? Ja, immer wenn wir nicht weiter wissen, dann nennen wir das einfach Noise-Pop.
Munch Munch / Bold man of the sea
Surf ist Hype des Jahres. Und einer von den Woods und ein Vivian Girl singen zu lo-fi Surfgitarren. War ja klar.
Ja, da hattet ihr wohl gedacht: „Wetten, dass der den 2. Teil eh nicht mehr postet!“. Weit gefehlt – hier kommen ein bisschen Folk, Electronic und noch mehr Lärm gegen zuviel langweilige Jahresendlisten und weihnachtliche Besinnlichkeit.
Jaill / The Stroller
The Socialite / Love and war
The Indelicates / Your money
The Brothers Comatose / Dead flowers
Fresh and Onlys / Tropical Island Suite
Broken Little Sister / Birthday
The Lodger / Have a little faith in people
Talent! Ausstrahlung! Jugend! Dass Deastro da immer noch ein Schattendasein führen ist ein Skandal. 2009 erschien Moondagger, das hoch gelobt aber wenig beachtet wurde. Mit darauf müssen natürlich auch Sky Larkin , die beweisen, dass England alles kann, ausser Fussball. Aaalglatter Disco von Chromeo, die sich vor dem Morgenlicht fürchten, wie, die reichlich angetrunkenen, Slow Club vor dem Folk natürlich auch. Fertig.
Deastro / Biophelia
Sky Larkin / Still Windmills
Slow Club / Because we are dead
Chromeo / Don’t turn the lights on
(Dies ist ein Gastbeitrag von Christine Neder.)
Es ist Samstag 12 Uhr. Ich betrete das Café Berlin, im Bielfelder Westen. Zehn Minuten zu früh, wie immer und bestelle mir als erstes eine Cola. Ich bin gespannt wie es sein wird. Ich habe die beiden schon öfters bei Auftritten gesehen aber noch nie wirklich mit Ihnen geredet. Da kommt auch schon Flo und wir plaudern erst einmal über Kunst, Mode, Musik, Erwartungen, Networking die Premium und Aftershowpartys. A propos Party. 30 Minuten später kommt dann auch Henning zu uns gestossen. Noch ziemlich geschädigt von dem letzten Abend aber nach dem ersten Kaffee ist auch er fit für das Interview.
Legende: F=Flo, H=Henning und Ismail war leider nicht dabei.
Ich gebe zu, als ich das erste Mal von euch gehört habe musste ich an mein Lieblingsgericht denken. Wie esst ihr es denn Fondue am liebsten? Mit Fett? Gemüsebrühe oder Käse?
F: Ich glaube ich finde alles gut.
H: Also, ich tauche meine Erdbeere am liebsten in Schokolade.
I: Banane ist auch geil.
H: Ja, Schokofondue ist das Beste. Obwohl der Ismail würde eher auf Käse stehen. Es stinkt nämlich bei uns in der Wohnung so oft nach Käse.
Ihr beide seit euch aber einig: Schokoladenfondue. Mal schauen, wie es mit den Ähnlichkeiten von euren Charakterzügen aussieht. Beschreibt euch doch mal gegenseitig. Andere haben ja oft einen besseren Blick als man selbst.
H: Der Flo ist ein herzensguter Mensch. Aber das ist ihm so wichtig, dass es keiner merkt. (es wird gelacht). Nein, im Ernst. Flo ist jemand, der sehr viel tut, wenn ihm etwas wichtig erscheint.
F: Ich werde rot. Beeil dich.
H: Ja, und ich glaube, er ist immer noch nicht ganz auf dieser Welt aber, er ist auf den Weg dorthin. Irgendwann gibt es von ihm so einen mega Power-Flow. So wie bei Superman. Auf den Tag warten wir alle gespannt. Ausserdem ist er der leckerste Schlagzeuger den ich kenne.
F: Ich halte Henning für einen sehr herzlichen Menschen und jemand der dieselbe Sprache spricht wie ich. Also ich muss manchmal keine Worte sagen. Darauf baut auch unsere Musik auf. Wir müssen uns oft nur anschauen und totlachen, weil wir das Gleiche denken. Und ich glaube, ich kann von Henning viel lernen.
Und Ismail? Den dürft ihr jetzt beide beschreiben.
H: Isi ist ein unglaublich lustiger Mensch, das kann man schon so sagen.
F: Absolut.
H: Ich glaub er hält sich auch selber für unglaublich komisch. (es wird gelacht) Er ist sehr wach und sehr humorvoll. Manchmal denk man sich, wo ist der eigentlich gerade. Er ist der beste Vogel. Aber trotzdem ist er immer wieder voll auf der Erde und man kann mit ihm super reden.
F: Und er ist sehr optimistisch.
Beschreibt doch mal kurz euren Tagesablauf
F: Ich geh arbeiten, bis jetzt hier, in diesem Cafà©, aber ab nächster Woche habe ich einen Job in einer Agentur. Ausserdem sitze ich am Computer, checke meine E-Mails, nichts Besonderes. Ich versuche natürlich meiner Musik nachzugehen, neue Ideen zu konservieren und lese leidenschaftlich gerne Kunstmagazine und diese ganzen Modedinger, Qvest und so.
Ich habe auch ganz viele Magazine zu Hause z.B die Art.
Und was ist mit dir, Henning. Du studierst noch?
H: Ja, Populäre Musik und Medien, in Paderborn. Es gibt einen Teil meiner Woche, der damit ausgefüllt ist und den Rest der Woche versuche ich mehr oder weniger einen anderen Teil nachzugehen, der für mich genauso wichtig ist: Musik machen, mich um Bands kümmern. Aber leider ist dafür manchmal viel zu wenig Zeit.
Hört sich ja alles ganz schön stressig an. Schafft ihr es den da überhaupt regelmässig zu proben?
H: Wir proben eigentlich fast nie.
Aha, wie das?
F: Das meinte ich vorhin mit dem Konzept der Konzeptlosigkeit. Wenn wir uns treffen, dann um uns verbal darüber aus zu tauschen was wir machen wollen. Wir proben auch ab und zu Mal. Aber das ist ganz unregelmässig. Es wäre kein Problem für uns einmal in der Woche zu Proben, aber wir tun das einfach nicht. Aber vielleicht wollen wir das ja irgendwann.
Könnt ihr euch noch an euren ersten Auftritt erinnern?
F: Klar, 1. Mai 2009, im Milestones, in Bielefeld.
Hattet ihr Lampenfieber?
F: Überhaupt nicht. Ich war total betrunken und habe das überhaupt nicht Ernst genommen, weil es damals darum ging, dass der Chef der Bar einfach nur eine Band brauchte zur Belustigung des Publikums und wir einfach Zeit und Lust dazu hatten. Damals habe ich Henning gefragt ob er dazu nicht auch Bock hätte, weil wir schon sehr lange zusammen Musik machen und dann ist Ismail irgendwie dazu gekommen. Wir haben uns nichts dabei gedacht ausser, dass wir heute Abend zusammen spielen und dann wahrscheinlich nie wieder.
Also war es das erste Mal, dass ihr überhaupt zusammen gespielt habt.
H: Ja, in der Formation schon. Wir dachten uns jeder bekommt 50 Euro am Abend und darf um sonst Essen und Trinken, also warum nicht.
Dass daraus irgendetwas längerfristiges wird, war überhaupt nicht geplant.
F: So entstehen auch immer schöne Sachen, wenn man gar nichts plant.
Wisst ihr noch was ihr getragen habt?
H: Wahrscheinlich hatte ich keine Schuhe an. Ich habe oft keine Schuhe an im Sommer.
Hat das einen tieferen Grund?
H: Ich laufe einfach gerne barfuss im Sommer.
F: Das meine ich mit dem lernen von ihm, weil das würde ich nie tun.
Für mich wäre das auch nichts. Jetzt wissen wir was du Henning nicht an hattest, aber was hattet ihr denn an?
F: Ich glaube ich hatte mein schwarzes Lieblingshemd an, von dem der Schnitt so geil ist.
H: Es könnte auch sein, dass ich ein weisses Hemd anhatte.
F: Ja, dass was ich dir gegeben habe.
Die Fragen werden, wie ihr schon merkt, etwas modelastiger, weil ihr ja bald auf der Modemesse Premium spielt. Kann man euch denn innerhalb der Band in Typen einteilen? Gibt es da den Sportlichen, den Eleganten ect.?
F: Also, ich glaube, ich bin derjenige, der den Trends am meisten hinterher rennt. Aber ich glaube wir haben alle irgendwie ein modisches Bewusstsein. Aber es ist schon, auf jeden Fall unterschiedlich. Zum Beispiel trage ich viel mehr bunte Sachen. Du siehst es ja heute. Flo ist trendy in Grau gekleidet und ich habe hier eine gelbe Hose, bunte Schuhe und bunte Socken an.
F: Das liegt aber auch daran, dass ich mich für Mode interessiere. Für schöne Klamotten. Mein Körper ist einfach ein Palast und der will schliesslich auch geschmückt werden. (lacht)
Und Ismail kam mir immer sportlicher im Stil rüber, stimmt das?
F: Ja, aber Ismael hat auch auf jeden Fall ein Modebewusstsein. Es ist jetzt nicht so mein Geschmack aber er zieht sich immer sehr gut an.
H: Bei ihm denkt man aber auch oft, dass er sich überhaupt keine Gedanken darüber macht. Bei ihm kann es schon Mal sein, dass er zum Auftritt kommt mit einem grauen ollen Pulli und einer Jogginghose.
F: Genau. (lacht) Wie neulich im Kamp, dass war schon wieder geil.
H: Da denkt man sich entweder er macht sich gar keine Gedanken oder er macht das absolut extra, man weiss es nicht genau.
Und was ist euer Lieblings-Kleidungsstück. Flo hat ja schon gesagt, sein schwarzes Hemd. Oder hat sich das schon wieder geändert?
F: Nein, dass auf jeden Fall. Aber auch das gestreifte Longsleeve, dass ich heute an habe und weisse Feinripps find ich klasse.
H: Da habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht.
F: Ich finde die Frage fast besser als: Was war das erste Album, dass du dir gekauft hast?
H: Also ich habe Klaviersocken, die habe ich heute leider nicht an. Wenn ich mal Schuhe trage, dann ziehe ich am liebsten diese Klaviersocken an. (lacht) Ja ernsthaft.
Und wie sieht es mit Lieblingsdesignern aus?
F: Es gibt da einige bei mir, aber die kann ich mir nicht leisten. Tiger of Sweden zum Beispiel. Wenn ich Kohle hätte würde ich jeden Tag Tiger of Sweden tragen. Ich finde einen navyblauer Tiger of Sweden Anzug, dazu ein weisses T-Shirt und abgefuckte Chucks ist ein zeitlos schönes Ding. Sonst natürlich BOSS. Das sind jetzt die Sachen die mir einfallen.
H: Ich kenne mich überhaupt nicht aus.
Wo gehst du denn einkaufen?
H: Auf den Flohmarkt.
F: Ich glaube wir können uns alle nicht davon freisprechen, dass wir bei H&M einkaufen.
Wie sollten sich denn idealerweise Frauen kleiden?
F: Sollen wir jetzt sagen worauf wir stehen?
Ja.
H: So, dass sie sich wohlfühlen.
F: Ne, ne, ne…
H: Dass sie sich… obwohl, vielleicht hast du recht. Vielleicht reicht die Antwort nicht.
F: Also, ich muss sagen ich finde diese Leggingsnummer, die sich ja schon sehr, sehr lange durchsetzt ausserordentlich attraktiv. Das kommt dann natürlich auch auf die Anatomie der Beine an. Da gibt’s natürlich auch Frauen die dafür keinen vorteilhaften Körperbau haben.
Ach, da gibt es doch von euch diese Innenschenkel-Schönheits-Theorie. Davon habe ich auf einer Party gehört.
F: Ja, das kommt von mir. Aber das wollen wir doch jetzt nicht öffentlich machen.
Das habe ich schon auf meinem Blog gepostet. Also erklär es doch bitte noch einmal ganz offiziell für alle.
Also, der Zwischenraum der Beine, das ist da, wo dann auch die, du weiss schon ist… Das ist vielleicht ein Tick von mir, aber es ist mir sehr wichtig wie das aussieht. Die anderen Jungs haben mir da auch nicht widersprochen. Das braucht die richtige Kurve und den richtigen Abstand. Ungefähr die Hälfte von meinem Handy (das sind ja, 2,5 cm)
High Heels finde ich auch geil. Aber was bringen mir Beine bis zum Mond wenn oben kein Licht brennt?
Möchtest du noch etwas ergänzen?
Frauen könnten im Sommer mehr Kleider tragen. So gemusterte Schals, wie du einen trägst finde ich auch gut und so Kettengebammel. A la Janis Joplin. Ketten, Farben und ein bisschen Hippie.
Wir haben es ja vorhin schon angesprochen, es geht nach Berlin auf die Premium. Berlin wird ja als der Nabel der Kreativität gehandelt, wie ist eure Meinung dazu?
H: Berlin ist ein Loch.
F: Das kannst du bitte so schreiben. (Flo lacht)
Auf der einen Seite gibt es ein totales Überangebot. Ich war schon ein paar Mal da und man weiss gar nicht woraus man wählen soll. Aber vielleicht ist das auch meine Provinzansicht. Ich glaube, dass es schwierig ist, seine Kreativität dort auszuleben. Man malt zum Beispiel ein Bild, denkt man hat etwas Neues gemacht, geht sich einen Kaffee holen, drei Häuser weiter und sieht eine Galerie, wo genau deine Idee seit drei Wochen ausgestellt ist. Auf der anderer Seite, ist Berlin der Puls, dass kann man nicht leugnen. Eine Stadt, die mit New York, Paris und London locker mithalten kann.
Seht ihr da auch Chancen für eure Musik?
F: Ja, sogar sehr. Ich glaube, wenn unsere Musik hier in der Provinz von Bielefeld funktioniert, dann erst recht in Berlin.
H: Ich denke auch, dass es eher Stadtmusik ist. Das sagte sogar schon mal jemand zu uns, der uns gehört hat.
Wir haben es vorhin schon einmal kurz angesprochen. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben? Konzept der…
F: …Konzeptlosigkeit.
Ich merke vor jedem Konzert wie mein Kopf anfängt zu planen, dass heisst er plant irgendwie aber man kann ja nicht planen weil es ist ja konzeptlos. Das ist irgendwie eine Kunst. Dass muss man lernen, Sich komplett befreien von der Planung und sich drauf einlassen. Dass meine ich mit Konzept der Konzeptlosigkeit. Es ist auch nicht einfach untereinander zu kommunizieren und du bist dann schon aufgeregt. Du weisst einfach nicht was passieren wird. Da können 100 Leute stehen, da können 2000 Leute stehen, oder drei. Gerade bei drei Leuten wird es vielleicht noch schwieriger weil die Intimität viel grösser ist.
H: Ich glaube, es ist Musik zum Tanzen und zum Träumen. Es hat das Potential, dass man wirklich darin versinken kann und das glaube ich sind auch die schönsten Momente, wenn wir voll drin versinken können, aber trotzdem noch so wach sind, dass wir auf uns hören und wir merken wenn etwas passiert und passieren muss.
F: Da stand einmal eine Frau bei einem Konzert die ganze Zeit am Rand, die war so Mitte 40 und hatte einen ziemlich langen Stock im Arsch. Ich habe sie beobachtet und irgendwann hat sie angefangen zu tanzen und sie konnte nicht anders. Man hat richtig gemerkt, wie unsere Musik in ihre grossen Zehen reingeschlichen ist, durch den Körper ging und sie fing an zu vibrieren. Das schwierige an unserer Region ist, dass das Publikum sehr reserviert ist. Und ich muss sagen, wir haben sie bis jetzt alle geknackt.
Das stelle ich mir auch schwer vor, ihr habt ja keinen Gesang, wie gebt ihr den euren Liedern Titel.
H: Die Musik ist sehr emotional auch wenn sie keinen Gesang oder Text hat, der davon erzählt. Man hat ein gewisses Gefühl und daraus entwickelt sich ein Titel.
Wem würdet ihr den gerne einmal ein Ständchen spielen.
F: (lacht) Das ist echt eine geile Frage. Helmut Berger.
H: Oh Gott, da muss ich mal überlegen.
F: Und Herbert Grönemeyer und Wolfgang Joop
Warum Wolfgang Joop und nicht Karl Lagerfeld
F: Oh doch, Karl auch. Für Karl Lagerfeld auf seiner Geburtstagfeier und Wolfgang Joop.
Ich könnte mir eure Musik auch gut auf dem Laufsteg vorstellen.
F: Ja an so etwas habe ich auch schon mal gedacht, oder für ein Theaterstück live Musik zu machen. Wir spielen und die Schauspieler müssen irgendwas dazu aufführen. Ganz spontan. Ich glaub unsere Musik könnte auch gut Filmmusik sein. Wir haben da auch gerade so eine Anfrage…
Henning, was ist mit deinem Ständchen?
F: Vielleicht Tom Waits? Oder Angela Merkel?
H: Das fällt mir echt nicht leicht. Ich finde es eigentlich Schade, dass ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht habe.
F: Komm, ich habe doch auch voll spontan geantwortet.
H: Ja, dafür hast du da jetzt auch voll die Würste da stehen. Ich glaube ich würde gerne für Gregor Gysi spielen. (Flo lacht) Ja wirklich. Und Thome Yorke.
Dann kommt auch schon die berühmte letzte Frage: Was wünscht ihr mir für die Zukunft? Man wünscht ja anderen oft das, was man selber gerne hätte:
F: (lacht) Ich wünsche dir, dass du dich etablierst in deinem Gebiet. Dass du eine erfolgreiche Modejournalistin wirst. Vielleicht kannst du ja deine beiden Leidenschaften, für Mode und Journalismus unter einen Hut bekommen. Vielleicht kann ich das auch. Meine Leidenschaft für Kunst und Musik unter einem Hut bringen. Das würde ich dir wünschen.
Danke.
H: Ich wünsche mir für dich, dass du dich immer weiter entwickelst, dass du nie stehen bleibst und dass du strahlen kannst im Leben. Dass du ausstrahlen kannst und dass du weisst wie du glücklich sein kannst.
Danke.
MORE INFOS:
Myspace
Ach, wie jung sie doch sind! Bei The Strange Boys wird mir nicht sofort klar, was mich an ihnen so fasziniert: Ist es die (bewusste?) Schlampigkeit im Spiel oder das jungenhafte chaotische Treiben und Drängen? Oder ist es vielmehr dieser falsch-authentische Garagen-Sound, der von ihnen schludrig zitiert wird?
[mp3] Strange Boys / This Girls Taught Me a Dance
Was für ein langweiliges spannendes Musikjahr 2009: Während die Ersten schon im Januar ihre Jahresendliste schreiben wollten (Animal Collective), merkten die Anderen erst gegen Ende, wie mühsam es werden dürfte, 10 Lieder zu selektieren, die dann auch noch 2009 erschienen sein mussten. Heraus kamen dabei Listen, die – um es höflich auszudrücken – austauschbar wirken. Und die beweisen, wie sehr wir vom vorgekauten Hype der Pitchforks und Stereogums futtern. Wir, die wir doch so unabhängig sein möchten. Bleibt also die Hoffnung auf 2010?
mr. Gnome – Slow Side
The Raveonettes – Last Dance
Gold Panda / Back home
Camera Obscura – My Maudlin Career
The Rural Alberta Advantage – Don’t haunt this place
White Rabbits – Percussion Gun
Lindsay Katt – Is It You
The Light Pines – The Healers
The Skygreen Leopards – Dixie Cups in the Dead Grass
Land Of Talk – May You Never
Fuck Buttons – Surf Solar
Girls – Hellhole Ratrace
Woven Bones – Your Sorcery
Port Isabel – Led Er Est
HEALTH / Die slow
Was fehlt? The Antlers, The XX, Animal Collective und einfach alles, was es woanders schon gibt.
[mp3] Pants Yell! / Cold Hands
My morning was saved by rock n‘ roll!
Wir müssen uns heute einer besonderen Art der musikalischen Momente zuwenden, eben dem Wandel – Land of Talk (so etwas wie eine lange von mir erhoffte Erfolgsgeschichte) schlägt auf ihrer neuen EP Fun & Laughter jetzt ruhigere Töne an. Die wilden Schlachten scheinen geschlagen, doch Elizabeth Powell, die Dinge singt wie:
„It started at a summer lake / a sentence and a name / If only for a moment’s sake/ We called it and it cameâ€
vergisst nicht, was einmal war.
[free mp3] Land of talk / May you never
Dieses Portofino ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie aus zügelloser Energie und repetitiven Arpeggien so etwas wie eine rein elektronische Symphonie entstehen kann.
[mp3] Teengirl Fantasy / Portofino
Free Mp3: Handsome Furs / Radio Kaliningrad
Subpop wirft neues von den Handsome Furs aus dem – nicht mehr so neuem Face Control – ins Internet. Knalliger denn je.
Auch wenn es der Titel verspricht: Das Einzige, was ich dem munteren Haufen von Akron/Family zurufen möchte, wäre, ihren abgefahrenen Folk frei zu lassen und endlich mal so richtig abzugehen.
[mp3] Akron/Family River
Serengeti & Polyphonic und ihre vertrackten Soundspielereien bieten ja schon Stoff genug, um diesen Artikel mit mehr als meinen übrigen 3-Zeilern zu füllen. Doch erstens wäre es schade, solltet ihr durch meine Worte davon abgehalten werden, diesem Stück Eure vollständige Aufmerksamkeit zu schenken. Zweitens habe ich jetzt Knoten in den Beinen von dem Versuch, auch nur 3 Schritte ungefähr zum Rhythmus zu halten.
Klingt: Wenn ein Schifferklavier mal zum Sprechgesang jault, kratzt und beisst, dann nennen Kritiker das avant-rap. Deren Kinder haben ganz bestimmt auch Doppelnamen.
[mp3] Serengeti & Polyphonic / My Patriotism
Serengeti und Polyphonic bei MySpace
Nein, diese Golden Bear tappen auch auf ihrer neuen EP Everest nicht in die Bärenfalle, der jüngst Kings of Leon erlegen sind, als sie ihren Weg verliessen und sich einem eher platten Stadion-Rock zuwandten. Wo die Kings of leon überproduzieren, bleibt der Rock à la Golden Bear atemlos, minimal und sie improvisieren sich nach Herzenslust durch die 5 Stücke der EP. Da hätte ich ihn ja: meinen Tipp für den April.
[mp3] Golden Bear / All the stars
Unter dem Tinnitus, den mir Wavves gestern Abend bescherten, höre ich im Augenblick nur ganz verschwommen, wie die von mir gepriesenen Sky Larkin live klingen dürften – wenn sie doch mal den Weg zu uns finden würden. Fabulös!
Ivy Leagues Sessions mit Sky Larkin
[Originalpost von:] Uli
Die Gitarre schreddert Rhythmen, irgendjemand rührt die Trommeln auf einem alten Ludwig-Set, während eine schwankende Stimme versucht, die Melodie zu halten, oder zumindest Ordnung vorzutäuschen. Jeden Moment droht die Stimme zu kippen und mit ihr das ganze akustische Gewitter unvermittelt loszubrechen. Doch The Strange Boys kämpfen knapp 5 Minuten mit sich, dem Lied und gegen ihre Instrumente an und klingen wie betrunkene The Seeds, die ihre Musik irgendwie ins Jahr 2008 herübergerettet haben.
[the strange mp3] The Strange Boys / Heard you wanna beat me up
[the strange link] MySpace
Nathan Daniel William (Wavves) tauscht sein Schlafzimmer im sonnigen Kalifornien gegen eine kleine Tour durchs frostige Europa. Doch lasst Euch davon nicht täuschen: Sonnengeküsste Surfer dürften bei seinen rabiat-verzerrten Leidenschaften eher in Depressionen verfallen.
Klingt: Als müsste man ängstlich auf seine Boxen starren – doch das soll genauso klingen. Mir gefällt das!
[mp3] Wavves / So bored
Nathan Daniel William auf Tour:
13.02. Bremen
14.02. Leipzig
16.02. Wien
17.02. München
18.02. Berlin
19.02. Hamburg
20.02. Kassel
[yourspace] Nathan Daniel William bei myspace
[blog] Daniel schreibt über Rap
NME, BBC und das sinkende Sternchen Courtney Love loben sie ja in den höchsten Tönen. Und auch wenn sie nichts Besseres zu tun haben, als sofort den Vergleich mit Joanna Newsom oder Tori Amos zu bemühen (rotes Haar, Klavier – war ja klar…), liegen sie grundsätzlich daneben. Denn Anne Davies (daher das „AD“ im Namen) hat genügend Personalität um diesen Vergleichen allemal zu trotzen. Beispiel gefällig? Nehmen wir diese brillant-simple Pianomelodie, über das sie mit ihrer zarten, fast zitternden Stimme einen Schleier Melodramatik legt. Sagte ich Melodramatik? Ja, aber immer verleiht sie dem Stück unerwartete dunkle Ecken und Kanten; immer reproduziert sie nicht nur eine Melodie von Magnetic Fields – sie führt sie auf, als wäre es ihr ganz eigenes Lied.
[mp3] Catherine AD / The book of love
via wears the trousers magazine
Neues von CSS, deren ‚Donkey‘ diesen Sommer erscheinen wird.
mp3: CSS / Rat is dead (Rage)
8 Bands aus NYC, die ihr unbedingt hören solltet (This Is Ivy League, La Strada, Team Robespierre, The Lisps, The Pains of Being Pure at Heart, Famous Amos, High Places, Violens).
Und das kreuzbrave Debüt von Tokyo Police Club.
mp3: Tokyo Police Club / In a cave
Heute ein dezenter Hinweis auf dieses Brooklyner Duo, dass aus Alex Suarez („Kite Flying Societyâ€) und Ryland Blackinton besteht, die mit ihrem behaglichen Pop, versetzt mit einem Schuss Melancholie, haargenau die augenblickliche Grosswetterlage beschreiben.
[mp3:] This is Ivy League / London Bridges
Könnte es sein, dass dieses „London Bridges“ eine zu offensichtliche Reminiszenz an Belle and Sebastian ist?
Heute schrieb Grizzly Bear in sein Blog. Oder es war gestern. Ed Droste sagte: „This new band „Magic Arm†out of the UK. Incredible music. Please download this song“. Vielleicht war es aber auch wirklich gestern.
MP3: Magic Arm / Outdoor games
Die 2006-Tanzbodenrakete „Crazy“ dürfte ja wohl auch bis tief in die Provinz vorgedrungen sein. Letzte Woche postete ‚Mission Freak‘ seine „exklusive“ Vorschau auf Gnarls Barkleys neuen Track „Run“ – die leider nur für drei Stunden Bestand hatte, da die bekannten Mechanismen Druck auf ihn ausübten. Resultat: Warner war stärker, sein Provider stellte seine Seite ab und er zog ihn zurück – Party’s over.
„Run“ ist pures Adrenalin mit einem kräftigen Schuss Motown und einer Prise „The Go! Team“. Daneben klingen „Hot chip“ wie ein laues Lüftchen. Neugierig? Glaubt jetzt nur nicht, dass ich den Track hier poste – die Internetpolizei kennt da kein Pardon. Ich vermute aber bei Elbo.ws geht noch etwas…
Georgina Pringle hatte es ja schon in ihrem Interview mit mir anklingen lassen: ‚Jonquil sind wirklich OK!‘, so ihre Worte. Ist das schon wieder englisches Understatement?
Eines nehme ich gleich vorweg: Grizzly Bear, Akron/Family und Beirut geben die Richtung des neuen Albums vor. Sitzen wir also einer billigen Kopie auf? Wird hier vielleicht sogar schamlos abgekupfert? Ja! Denn auch ‚Lions‘ wird von diesem klebrigen, melancholischen Ton durchzogen, den die oben genannten Drei bis zum Erbrechen ausreizen. Geholfen hat dabei auch nicht die Tatsache, dass die Jungs komplett akustisch im heimatlichen Schlafzimmer aufgenommen haben, was wohl für die in diesen Kreisen notwendige, pathetische Grundstimmung des Albums sorgen sollte. Fazit: Für Liebhaber dieser Musik wird es in diesem Winter wohl kaum etwas Besseres zu hören geben. Für alle anderen werden sie spätestens mit dem Ende dieser dunklen Jahreszeit ganz einfach verschwinden.
MP3: Jonquil / Lions
Heute müsst Ihr euch nicht mühsam durch einen mp3blog nach dem anderen klicken – heute mach‘ ich das mal für Euch…
Hot chip / Made in the dark
Say-hi / Northwestern girls
Headlights / Cherry tulips
Black mountain / Tyrants
Why? / Close to me (Cure cover)
[tags]Hot chip, made in the dark, elbo.ws[/tags]
Oh, my god! The Sonics spielen am 21.03. in London. Doch, das ist offiziell – und schon fast ausverkauft. Jemand ’ne Schlafcouch in London?
MP3: The Sonics / Psycho!
Ah, Springfactory, ihr klingt so luftig leicht, naiv und auch so Twee. Zuckriger 80er-Jahre-Pop mit perlenden Banjo und Xylophon und schiefen Gitarren. Genau die richtige Musik, um dem Herrn Koch aus Hessen nachher mit einem Lächeln in den Arsch zu treten. Danke dafür. Doch genug der Worte jetzt: Swing, Springfactory, swing!
Diese Japanerinnen kennen weder Freund noch Feind… Wer sich schon immer einmal seine Vorurteile über japanische Frauen wegfegen lassen möchte, der schaut mal bei 54 Nude Honeys vorbei, wenn sie live ihren völlig überdrehten Punk zelebrieren.
Fernsehtipp: Bei „Tracks“ auf Arte / Sa. 26.01. / 23:50 Uhr
MP3: 54 Nude Honeys / Drop the gun
© Illustration by Johnnie Cluney
In der Reihe der köstlichen Sessions hat Daytrotter Studios Tim Williams eingeladen. Zu hören ebenda.
MP3: Tim Williams / Novel (Daytrotter Session)
Morgen dann das Interview mit mir und George Pringle. Quel moment dà©licieux!
Im Grunde genommen passt sie überhaupt nicht in dieses Weblog. Zu barock, zu ätherisch und geisterhaft. Doch da ich mich selten darum schere, was gerade passt oder nicht passt, passt ein wenig Wassermusik jetzt einfach.
MP3: Colleen / Floating in the clearest sea
Und wer ist ’sie‘? Sie, das ist Colleen. Eigentlich heisst sie Cà©cile. Ach ja, die Blogothequen hatten sie auch schon.
Besser als Jahresrückblicke mit J.B.K. – meine Lieder 2007 im MP3-Player
Geht gleich ohne Umschweife weiter…
Canon Blue / Ennui
The Go! Team / Grip like a vice
Panda Bear / I’m not
White Rabbits / Dinner Party
Daniel James aka Canon Blue verschenkt übrigens seine Halcyon EP auf MySpace.
Interpol hatte auch eine neue Platte.
[tags]Canon Blue, The Go! Team, Panda Bear, White Rabbits[/tags]
In der Zwischenzeit gibt es alle aktuellen mp3 von itstoolong auch weiter im Flashplayer.
Best of 2007? Pah! Ich habe jetzt schon meinen Liebling für 2008 gehört!
Nun, gegen Ende des Jahres 2007 scheinen Platten aus dem Jahr 2006 niemanden mehr zu interessieren. Doch gilt „Destroyer’s Rubies“ für mich wie etwas, das Kritiker in ihrer redundanten Sprachlosigkeit gern als „zeitlos“ benennen. Mehr als das – das leichte Schweben der neuneinhalb Minuten von „Rubies“, die dezenten Anklänge an die langsam ausschleichende winterliche Finsternis („Painter in your pocket“), die sich auch weiter durch das gesamte Werk zog, liessen mein Frühjahr 2006 erblühen und führten zu einer Art zwanghaften Hörens.
2008 markiert mit „Foam Hands“ einen weiteren Schritt in der Karriere von Den Bejar. Doch das Projekt ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Insofern kann ich nur hoffen, dass dieser kleine Ausblick auf Trouble in Dreams genau das hält, was es verspricht – nämlich das die Anspannung auf ein grosses Stück Pop grösser wird. Bis zum 18. März.
(mit freundlicher Genehmigung von Merge Records)
Fred Chichin ist tot. Wer ist Fred? Ach, das ist eine ganz alte Geschichte. Vielleicht wird beim zweiten Lied einiges klarer.
MP3: Les Rita Mitsouko / Aie (Kriptonite Miss Splein)
MP3: Les Rita Mitsouko / Marcia Baila
[tags]Les Rita Mitsouko, Fred Chichin[/tags]
Direktlink zum Zähler der illegalen Downloads
…dann sind die nächstes Jahr pleite.
PS. Aber demnächst lassen die Euch – siehe Frankreich – sowieso komplett den Internetzugang sperren. Dann könnt Ihr nicht einmal mehr legal downloaden.
Vorsicht, Deutsche Bahn content!
Liebe Pendler,
ist es eigentlich sehr kalt, wenn man dort am Gleis wartet?
MP3: Nick Cave / Train long-suffering
[tags]Bahncontent, Nick Cave[/tags]
Das mag jetzt nicht sehr höflich klingen von The Coathangers, ist aber ausnahmsweise mal ganz ehrlich gemeint.
MP3: The Coathangers / Shut the fuck up
Jetzt also weniger Rock ’n‘ Roll, mehr mal was mit Weltmusik. Obwohl, so ganz stimmt das bei Yeasayer nun auch wieder nicht, schliesslich sind die ja nur aus Brooklyn. Eigentlich doch per se ein Ort für handfeste, urbane Klänge. Doch gegen so ein bisschen spirituelle Erbauung durch ethnische Percussion und esoterische Syntheklänge haben auch die bestimmt nichts einzuwenden. Und zu viel Talking Heads zu hören, schadet ja auch nicht. Aber das dann gleich Weltmusik zu nennen, ist dann doch des Guten zuviel. Also ist das jetzt doch was anderes, das die Yeasayer da spielen? Und was dann? Weil es sonst sowieso keiner macht, darf ich es ja dann vielleicht: Hippiemusik! Soll man mich jetzt also ungestraft Hippie nennen dürfen, wenn ich auch noch behaupte: „Ja, das hier ist wirklich OK?“. Sei’s drum, es ist halt so.
[tags]Yeasayer, All hour cymbals[/tags]
„This band is one of my new faves!“, schreibt jemand über die zappelig, nervösen The Poison Control in den Kommentaren zu ihrer Daytrotter-Session.
MP3: The Poison Control / Magic circle symphony
„Love, love is the answer, until you get cancer“. Dort drüben bei Daytrotter gibt’s noch mehr von diesem Gift.
[tags]The Poison Control, musik kostenlos downloaden[/tags]
Statt beinhart existenzieller Dunkelheit, Morbidität und Verlust („You are fading“) nun urplötzlich alles rosarot? Weit gefehlt, dieser Paradigmenwechsel findet bei den Editors nicht statt.
Denkt Ihr auch, dass Editors bloss so eine verkappte Coverband von „Interpol covert Joy Division covert Echo and the Bunnymen“ sind? Dann hört mal, wie die sich auf „Smoking outside the hospital doors“ nun verdammt nah an die jubilierenden Hymnen à la Snow Patrol ranrobben. Das sollte für einige Verwirrung bei den loyalen Fans der Birminghamer sorgen. Wer schreit da Ausverkauf?
Ein zwiespältiges Vergnügen, wie ich finde, doch die Editors dürfen das. Und ich denke gar nicht darüber nach, ob das überhaupt zu denen passt. Es ist ganz einfach nur ein Stück Abwechslung auf ihrer betont grauen CD „An end has a start“. Denn wie sagen sie so schön: „We try to touch on death in a positive way“.
MP3: Editors / Smokers outside the hospital doors
[tags]Editors, An end has a start[/tags]
Diese ungdomskulen sind gut. Richtig, richtig gut. So gut, dass ich sogar meinem Abscheu vor Progrock aus dem Fjordland ablege. Heute Abend ist mir halt mal nach wildem Rumgeknüppel. So. Jetzt aber schnell das hier hören, bitte!
MP3: Ungdomskulen / Modern drummer
[tags]Ungdomskulen, mp3 gratis download, kostenlos musik anhören[/tags]
Den eigenen musikalischen Untergang – in 12 Lektionen – proklamieren Jimmy Eat World auf „Chase the light“.
Vielleicht sollte ich weiter ausholen, um verständlich zu machen, wie sich die 4 aus einer grauen Vorstadt von Phoenix/Arizona aufmachten, mit „Static Prevails“ und „Clarity“ die Anerkennung zu erlangen, die eigentlich geradewegs in den Rockhimmel hätte führen können. Doch genau das werde ich nicht tun. Nichts ist so langweilig wie Geschichten über eine Musik aus der „guten, alten Zeit“ zu erzählen.
Nein! Heute, da schreiben wir 2007 und heute ist nicht mehr wichtig, was einmal war. Heute gefallen sich Jimmy eat world in ihrem hier und jetzt. Und lassen mit ihrem plumpen Rock, ihrem öden Gegröhle und ihren schmierigen Hooks keine Möglichkeit aus, alles in Grund und Boden zu versenken und verbrannte Erde zu hinterlassen. Ich frage mich da nur: Vielleicht interessiert sie die Anerkennung ja gar nicht mehr? Vielleicht versuchen sie ja nur „dem neuen Publikum“ genau das zu geben, wo nach es dürstet? Dann wäre ihnen mit „Chase the light“ wohl noch etwas gelungen. Doch wer will so etwas schon?
Zum Schluss die gute Nachricht: Wer bei „Futures“ geglaubt hatte, dass es nicht noch belangloser gehen könnte, der wird mit „Chase This Light“ nun eines Besseren belehrt. Auch eine Art Fortschritt also…
So geht es auch: MP3: Jimmy eat world / Lucky Denver mint (live 2001)
Music is happiness! proklamierten The Octopus Project auf dem Vorgänger von „Hello, Avalanche“. Dieses Credo gilt auch für die neuen – rein akustischen – Stücke, die immer irgendwo zwischen ausgefeiltem Studioschnickschnack und rumpliger Schlafzimmerakustik schweben und genauso klingen. Was bleibt ist die Hyperaktivität der Herren und der Dame aus Austin, die spätestens nach 2 Minuten – ohne Rücksicht auf Verluste – jedes Lied zu Ende spielen. Oder sollte ich eher sagen, dass man sie unterbricht? Denn ihre Kreativität reicht für mindestens ein Doppel-Album. Ach, was wäre es doch eine Freude, so etwas live zu sehen…
MP3: The Octopus Project / I Saw The Bright Shinies
MP3: The Octopus Project / Truck
Hello, Avalanche gibt’s auf Peek-A-Boo Records
[tags]The Octopus Project, Hello Avalanche[/tags]
Niemals zu schön, niemals zu ehrlich – Seattle hat einfach alles: Musikikonen, Microsoft, Starbucks und tausende von Menschen, die ganz gewiss ihre Geschichte über die Stadt und genau diese Stereotypen zu erzählen haben – auch wenn sie ganz bestimmt nie dort gewesen sein sollten. Throw Me The Statue aka. Scott Reitherman weiss zu genau um diese Mythen und vermischt sie auf Moonbeams zu seinem ganz persönlichen Mix aus Garagenrock über Elektro-Pop hin zu Indie-Pop. Und wie ein Künstler, der allzu genau weiss, dass musikalische Strukturen beherrscht sein müssen, um mit ihnen spielen zu können, nimmt er das Ganze scheinbar gar nicht so ernst. Und sein Pop bleibt bei aller Sperrigkeit eine angenehm luftige Angelegenheit. Sehr schön.
KEXP hatte sie im Studio und ich ein MP3 zum Download.
MP3: Throw me the statue / About to walk
[tags]Throw Me The Statue, Scott Reitherman, Seattle[/tags]
Wieso kommt mir eigentlich fortlaufend dieses Lied in den Sinn; warum muss ich es dann trällern, wenn ich von diesen raren Coiffeurbesuchen nach Hause schlendere? Wie einen Tick, den ich nicht mehr los werde…
MP3: Cut your hair (live) / Pavement
[tags]Pavement, Selbstreferentialität, selbstreferentiell[/tags]
Jim Eno von Spoon produziert sie, Chris Walla (Death Cab For Cutie) ist einst über Via Audio bei MySpace gestolpert und hängen geblieben – seitdem empfiehlt er sie ungefragt absolut jedem. Referenzen sind das!
Reichlich viel Lob für Brooklyns neue Lieblinge. Aber dieses warme und melancholische ‚Presents‘ bohrt sich auch so herrlich fest im Kopf. Neues Album saysomethingsaysomethingsaysomething ist auch da! Wer sagt’s denn, läuft…
Mehr MP3 gibt es legal und kostenlos bei SideCho
[tags]Via Audio, Spoon, Death Cab for Cutie[/tags]
Sage nicht ich, sondern The Lodger, die sich aus Leeds mit einem winzigen Satz im Gepäck aufmachen, den Osten Amerikas zu bereisen: „We’re not superstars, we’re only kicking sand“. Koketterie? Ja, vielleicht. Aber immer noch ehrlicher als das, was The Kaiser Chiefs oder The Arctic Monkeys tagtäglich an Authentizität hinausposaunen. Und mit ihrer musikalischen Reminiszenz an The Housemartins oder vielleicht auch an The Wedding Present, klingt ihr nervöser Pop auf „Growns-Ups“ alle mal besser. Nur eben nicht wirklich neu. Aber dieses Prädikat „neu“ dürfte eh nur eine Erfindung der Musikpresse sein, die sich selbst immer neu erfinden muss.
Ein grandioser Song…
MP3: The Lodger / Kicking sand
Ach, natürlich freue auch ich mich über Eure ehrlichen Kommentare…
[tags]The Lodger, Kicking sand[/tags]
Glaubt man eingeweihten Kreisen, dann dürfte dies das Cover für In Rainbows von Radiohead sein.
‚In Rainbows has released and a source close to the band has provided us the official cover artwork for In Rainbows. You can see the cover below.‘
Enttäuscht? Bei diesem Flickr hier machte man sich vorher noch einige Gedanken, wie man sich das fehlende Cover für den Download bastelt. DIY?
[tags]In Rainbows, Radiohead, Coverart[/tags]
„It’s Georgina Pringle, and she is about to be huge.“ Probably.
I don’t seem to dance much any more singt sie. Eigentlich vertont ja Georgina Pringle nur ihre Blogeinträge. Aber wird man damit zum Star? In England schon. Probably.
Blogtronica – wäre dieser Begriff eine Erfindung von mir, dann täte ich alles daran setzen, mir dieses buzzword so bald wie möglich schützen zu lassen. Gerade jetzt in dieser Sekunde findet man Georgina ganz bestimmt, wie sie ihre methaphorischen Monologe über pfeilschnelle Elektronica legt, die sie hastig in ihrem Schlafzimmer in Oxford zusammensetzt. Mit der gleichen Geschwindigkeit brauchte es nur ein paar Demos von George Pringle bei MySpace und vier Auftritte, und schon strahlte uns ihr Lächeln aus dem NME und dem Guardian entgegen, der sich zu eben solchen grossen Lettern hinreissen lässt.
I don’t seem to dance much any more. Das können wir ja jetzt zu ihrer Musik…
MP3: George Pringle / LCD I LOVE you but
Das ist doch… Moment, ich komme gleich drauf… Na klar, das ist ‚Istanbul‘ von They might be giants! Wie, das ist nicht von They might be giants? Das ist aus dem Jahre 1953? Dieser herrlich-bekloppte Text – eine Coverversion?
Und wer sind dann diese The Four Lads? Und warum habe ich nie zuvor etwas von denen gehört?
MP3: The Four Lads / Istanbul (Not Constantinople)
[tags]Istanbul, Not Constantinople, The Four Lads, They might be giants, Konstantinopel[/tags]
Zwei Jahre itstoolong. Und ich schweige. Heute Abend lasse ich anderen den Vortritt. So stehe ich also auf dem Balkon, rauche, während Menschen aus der ganzen Welt ihre Lieblingslieder vorstellen. Vielen Dank an Euch!
Today, fine people from around the world are posting their favourite songs on this blog. Thank you all and enjoy!
It’s my your party…
André (alternative-music.org): MP3: Six Nation State / I hate Summer
Nico (nicorola.de): MP3: The National / Fake Empire
Peter (blog.rebellen.info): MP3: Aphilas / That’s just what it’s for
Anne (ohwhataworld.de): MP3: Blonde Redhead / 23
Dominique (plantmusic.blogspot.com): MP3: The Glass / 4 Bytes
Björn (graubrot.blogspot.com): MP3: Dresden Dolls / Girl Anachronism
Uli (uliuli.twoday.net): MP3: Pavement / Here (John Peel Session)
Andreas (andreas.de/wordpress/): MP3: Bobby Baby / The some place new
Juliane (redinkmusic.com): MP3: Calexico / Alone again or
Rasmus (rumraket.com): MP3: Canon Blue / Pilguin Pop
Zwei – der Sampler im Flashplayer
Zwei – der Sampler als .zip zum Download
PS. Es war schwer, aber da nicht alle Teilnehmer Texte liefern konnten, gibt es keine Texte dazu.
„Ich versuche, alles in einem einzigen Satz zu sagen, zwischen einem einzigen grossen Anfangsbuchstaben und einem einzigen Punkt.“
mp3: Cacoy / Funeral March in March
[tags]Cacoy, human is music, rumraket[/tags]
Ob Beirut, The Shins oder Iron and Wine – die Frage, ob der „leak“ eines Albums im Internet erscheint, stellt sich eigentlich nicht mehr. Nur noch das „wann“ und „wie“ (um hier mit der beeindruckenden Rhetorik eines deutschen Innenministers zu sprechen). Das Online-Magazin (lesenswert!) Spin.com hatte sich dieser Thematik ja bereits im Juli mit einem fundierten Bericht angenommen.
Leaks können zum Desaster werden oder einem Album ganz neue PR einhauchen. Was wäre also eine Lösung? Mit „In Rainbows“ möchten die selbsternannten Querköppe um Thom Yorke jetzt neue Wege beschreiten, die vielleicht aus dem Jammertal der sinkenden Verkaufszahlen führen könnten: Radiohead stellt (gegenüber anderen Optionen) in einigen Tagen die Onlineversion ins Netz, und Du und ich können entscheiden, was uns dieses Werk dann „wert“ ist. 50 cent? Vielleicht 100 Euro?
Nur haben in diesem speziellen Fall Radiohead keine Plattenfirma im Rücken – die einzige Frage, die stehen bleibt, ist, ob ihr altes Label EMI (oder beispielhaft jedes andere Label) das wohl mitgetragen hätte oder lieber auf business as usual gesetzt hätte? Aber Aporetik war und wird wohl auch nie zur Disziplin der Plattenbranche werden.
Ist dieses „pay what you want“ für den Konsumenten also die Rückeroberung seiner Freiheit, und wird er es danken? Oder wird er als Fan bei den (in meinen Augen) überteuerten „Deluxe-Versionen“ klicken, die letzendlich den Download subventionieren dürften. Ich sollte mal versuchen, mir das für lau zu laden und dann als Download hier einzustellen – mal sehen, wie die Reaktionen dann ausfallen dürften.
[tags]Radiohead, Thom Yorke, in rainbows[/tags]
Manche Momente des Tages scheinen wie geschaffen, dass sie von jemanden wie Tim Williams begleitet werden. Da höre ich mich den Tag über durch dutzende Lieder, greife eines auf, lösche es und wie plötzlich erscheinen verspielte Melodien auf dem Keyboard, erklingen ein paar Tupfer Glockenspiel und die raue Stimme dieses Brooklyners setzt an, überschlägt sich, bricht schliesslich, wenn er über Liebe singt.
Nun ist die Liebe als Thema manchmal wie ein vermintes Feld – abgegriffene Floskeln, verletzliche Geständnisse, ja sogar der pure Kitsch bedrohen jede Zeile. Und damit ein Lied zu sprengen. Doch diese Gefahr umschifft Tim auf traumwandlerische Weise mit scharfen, narrativen Bildern in seinen Texten. Die schwachen Momente auf „When work is done“ – wenn es sie denn geben sollte – sind, wenn mich die Lieder nicht mehr ansprechen. Wenn Tim seine Geständnisse quälend langsam darbietet, dazu Wörter nur noch so dahinhaucht und die Streicher niedlich aufspielen. Doch dann zerreisst urplötzlich ein monotoner Krach für Sekunden den ganzen aufkommenden Schmalz. Und es kommt eine Zeile wie „I wrote all the right things for you, but they were not convincing.“ So etwas ist gar nicht so weit entfernt von der Wahrheit. Ich glaube, ich gehe gleich noch einmal kurz vor die Tür.
[tags]Tim Williams, when work is done[/tags]
Update: Eine handverlesene und deliziöse Spezies von Bloggern aus dem In- und Ausland hat Post bekommen und schickt bereits fleissig Musik. Bald gibt es hier also den Sampler (Mixtape klingt irgendwie abgeschmackt nach Retro) des guten Geschmacks – zum Hören und Laden. Das Wahre, das Gute. Ich informiere weiter.
Direktlink zum Video
mp3: Greg Summerlin / Unlucky in love
Support the artist
[tags]Greg Summerlin, kostenlos, mp3[/tags]
it’s too long ©Sam Brown
2 Jahre bloggen mit und gegen den Wind. Zur Feier des Tages hat Explodingdog mir/uns ein kleines Bildchen gemalt. Und die Musik wird auch besser – die nächsten Tage über gibt es viele Rückblicke und Einblicke. Nur keine Linkkette oder Technorati-Spielchen.
mp3: Joe Tex / The love you save (may be your own)
[tags]joe tax, explodingdog, itstoolong, deathproof[/tags]
Es geht doch nur um Radiohead…
Wahre Nightmares on wax haben führende Dechiffrier-Experten des amerikanischen Militärs, die beim Rolling Stone volontieren, hinter sich. Nach quälenden Wochen wurde der oben stehende Code geknackt: An dem Tag droht nach Meinung der Experten „kein unmittelbar terroristischer Anschlag auf die USA“, sondern es markiert nur den Erscheinungstermin eines „neuen Albums einer englischen Rockgruppe“. Glück gehabt.
[tags]Radiohead, Enigma, Nightmares on wax[/tags]
Sie begleiten the Decemberists auf der augenblicklichen Tour, The interface hat sie im Programm gehabt – wer hier regelmässig liest, hat auch schon bei mir von Land of talk hören dürfen. Läuft wirklich an jetzt die Maschine.
Nun kommen sie in ein paar Tagen nach Berlin, München und Hamburg – mit den oben genannten Decemberists. Wer sich also insgeheim vorgenommen haben sollte, die Vorgruppe elegant zu verpassen, wird es noch lange später bereuen dürfen. Das sage ich nur einmal…
Alle Anderen bekommen diesen Bonustrack vom „Applause Cheer Boo Hiss“ 2007:
mp3: Land of talk / Dark nature places (Bonus)
[tags]land of talk, decemberists, kostenlos download[/tags]
Vor ungefähr 2 Monaten bekam ich Post aus North Carolina: Ein gewisser Chris empfahl mir darin „unbedingt doch einmal Akron/Family zu hören! Die kämen aus seiner heimatlichen Umgebung und würden gerade stark gelobt“. Zum Beweis hingen 2 Lieder an, die mich für den chaotischen, rockigen, Bongotrommel-Folk der Akron/Family erwärmen konnten. Gut, nun bekomme ich diese Art Post regelmässig und wenn es mir die Zeit erlaubt, höre ich mir sogar an, was „ganz bestimmt das nächste, grosse Ding sein wird“. (Ich sollte einmal eine Liste mit den „TOP7-der-nächsten-grossen-Dinger-die-es-irgendwie-nie-geworden-sind“ posten. Steht auf meinem Notizblock.).
Vorgestern nun fand ich wieder eine Meldung: „Akron/Family ausgeraubt. Bei unserem Gig in Toronto mussten wir bei der Rückkehr zu unserem Tourvan feststellen, dass uns (hier folgte eine Liste mit Instrumenten…) geklaut wurden.“
Gut, also so etwas ist wirklich der letzte Dreck. Musiker ausrauben ist nicht cool. Und auch wenn ich nicht mehr für Euch tun kann, als dieses Lied vorzustellen…
mp3: Akron Family / I’ve got some friends
Wer mag, kann ja das Album „Love is simple“ bestellen (muss er aber nicht).
[tags]Akron Family, Love is simple[/tags]
Wenn mir bei diesem ganzen gejaulten Post-Folk, der die amerikanische Szene fest im Griff zu haben scheint, und der auch immer wieder hier hineinschwappt, schummerig wird, flüchte ich einfach zu den Elektronikern. Elektronik gern auch ein bisschen härter spielen die Iren (jetzt NYC) von The Glass auf ihrem „Mad At You“. Unlängst waren sie auf der Documenta (Kassel) und lieferten einem dezent zurückhaltenden Kunsthistorikerkreis reichlich Gesprächsstoff.
Dass Tanzmusik auch jenseits der monoton dumpfen Basslinie funktioniert, stellen sie jetzt auch auf ihrem heute erscheinenden Album „Couples Therapy“ unter Beweis. Wer sich bei LCD Soundsystem, Justice, !!! und The Rapture heimisch fühlt, wird The Glass gern zu sich ins Haus lassen. Und dass sie sich benehmen können, beweisen sie ja auch auf dem Foto. Die darf man im Auge behalten.
mp3: The Glass / Mad at you (Graimey Remix)
Mehr von The Glass hören auf Plantmusik
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In Wirklichkeit sind die Remixer die grossen Stars. Musiker würden das ja wohl so nie zugeben. Irgendwann merken die das dann wohl doch und vertrauen auf die heilenden Kräfte des Remix. Hier hat Allen Andrà© Anjos (RAC) Hand angelegt, der auch bereits für Bloc Party, The Shins, CSS und so weiter in die Bresche sprang. Jeremy schickt uns hier mit Schwung in die restlichen Sonnentage. Und die Frage, was dann hinter dem Horizont kommen wird, kann er auch nicht beantworten. Braucht er auch nicht.
mp3: Jeremy / You are alright (RAC mix)
Die LP-Version gibt es bei YouTube
[tags]Jeremy, Allen Andrà© Anjos, Bloc Party, The Shins, CSS[/tags]
Mit diesem Mädelblock wäre ich ja auch noch zur Vorratsdatenspeicherung gelaufen – wenn Berlin in Bremen nicht Bremen heissen würde und ich stattdessen der Zukunft des Rock n‘ Roll lausche. In diesem Falle ‚Elevate Myself‘ von Grandaddy.
[tags]Vorratsdatenspeicherung, woxy, indieradio, future of rock and roll[/tags]
Heute das Online-Banking-Passwort verlegen und die Start-Pin vergessen. Heute kein self-esteem-optimizer, der hier kommentiert. Und dann Pixies hören.
mp3: Pixies / Break my body (@BBC)
[tags]seo, pixies, break my body, Somebody got hurt, Somebody get hurt[/tags]
Ach schön! Das komplette „The stage names“ ganz nüchtern betrachtet; wenn Produzent und Gehilfen längst das Studio verlassen haben und irgendjemand mal wieder vergessen hat, das Mikrophon abzudrehen und das Band anzuhalten.
mp3: Okkervil River / Unless it’s kicks (akustisch)
Support the artist: Order The Stage Names
PS. Ist man der originalen Version des Albums einmal müde, hilft dies wieder zurück. Lässt sich auch schön nacheinander hören, vergleichen, beurteilen, lieben…
[tags]Okkervil river, the stage names, akustisch, kostenlos, free mp3[/tags]
Blogger zweifeln oder verzweifeln, Blogger lecken die Wunden, Blogger reiben Salz in die Wunde.
Oder Blogger bloggen. Wie Musiker lieber Musik spielen sollten als darüber zu schwafeln. Wort!
mp3: Run To The Facts / Big’s Mae-Shi mash up featuring Kid Static
“Rolls along like the greatest party of your life upside down.”
Yea Big im Netz
Kid Static im Netz
via Fanaticpromotion
[tags]Yea Big, Kid Static[/tags]
Heute lobe ich mir mal das alte Holzvernichtungsmedium Zeitung. In der augenblicklichen Ausgabe von „Die Zeit“ gibt es einen recht prosaischen Artikel über die lokale Musikwelt Brightons (z.B. Go!Team, Pipettes). Dass Brighton so etwas hat, wusste ich (Glück oder Schande?) bisher nicht. Was aber noch schlimmer wiegt ist, dass ich von Steven Ansell und Laura-Mary Carter, besser: Blood Red Shoes bis dato nichts, rein gar nichts vernommen habe.
Was sind also Blood Red Shoes, oder was nicht? Sind sie „bittersweet“, wenn sie reine Energie und Ekel rausrotzen und dabei zuckersüss in die Kamera blicken? Eines wollen sie ganz gewiss nicht sein: Zu tanzbar. Für Indie (was immer das auch sein kann) fühlen sie sich irgendwie zu hart, aber oft nicht hart genug, um als Noise-Band durchzugehen. Pop? Eine Pop-Band also? Ja! Sie arbeiten daran. Und ich glaube an sie.
Bei itstoolong gibt es nun also eine Zeit vor und eine Zeit nach den Blood Red Shoes. Fortschritt? Urteilt selbst:
mp3: Blood Red Shoes / It’s getting boring by the sea
Fotos? Keine! Biografie? Nüscht! Lieder? Licence Art Libre! Mit mehr als 17.000 Downloads beweisen Mityx aus Bayonne (Pyrenees-Atlantiques), dass das Konzept CC läuft. Und das leicht metallische, dezent morbide „One ticket, two bills“ sehr gut sogar.
mp3: Mityx / One ticket, two bills
Mityx auf dem (inzwischen) nervenden MySpace
[tags]Mityx, CC, Licence Art Libre, Vorratsdatenspeicherung, free mp3[/tags]
Justice waren dann wohl in Berlin? Jedenfalls hat Monsieur P einen Live-Mitschnitt von Radio Fritz am 13.09. zum freien Download. Delicious! Genau den lade ich mir jetzt und lasse den Tatort einfach auf ARD ohne mich Tatort sein.
Die Popnutten haben meinen Sonntag mit den Black Kids gerettet. NME und das VICE Magazin (das lese ich auch nicht) schreiben denen ja auch schon einmal ordentlich eine grosse Zukunft voraus. Während sich NME da ja oft ordentlich verzockt hatte… Zu hören gibt es I am not gonna teach your boyfriend how to dance with you auch auf Come pick me up.
[tags]Justice, Black kids, I am not gonna teach your boyfriend how to dance with you[/tags]
…wenn wir nicht zu ihr tanzen können?
Na, mit den White Rabbits aus Bushwick/NY können wir gleich damit beginnen. Die 10 6 Freunde von White Rabbits teilen sich nicht nur ein Loft zum Üben, sondern wohnen gleich noch alle zusammen. Bei so viel Nähe entsteht dann so etwas pulsierendes wie dieses hier:
mp3: White Rabbits / Kid on my shoulder
Mehr Infos: White Rabbits vertrauen Say Hey Records
[tags]White Rabbit, kostenlos mp3, legal downloaden[/tags]
Die gute Meldung vorweg: Die adäquate Fortsetzung von „Funeral“ ist gefunden. Und es ist nicht „Neon Bible“. Es hat auch nicht im Entferntesten damit zu tun. Genau so wenig, wie es einen Nachfolger von Funeral benötigt hätte, denn es war ja in sich bereits vollkommen und abgeschlossen (und wenn wir alle mal ehrlich sind, ist „Neon Bible“ eben nicht das erhoffte Festmahl nach langer Fastenzeit geworden, sondern einfach nur ein weiteres Album…)
Das Schlimme ist, dass The most serene republic banal sind. Was interessieren uns wildfremde Menschen, vor allem, wenn sie alle in den Vorstädten von Ontario/Kanada beheimatet sind? Ist ein alltägliches Leben wirklich wichtig genug, um zum Thema gemacht zu werden? Ja, wenn sie wie auf „Population“ zum Konzept erhoben werden; wenn Musik zum ersten Mal wie auf Leinwand gemalt klingt – mit unzähligen Szenen, Schauplätzen, Personen, die reich, füllig und pompös wie in einem à–lschinken von Breughel skizziert werden. Und bei jedem neuen Blick/mit jedem neuen Hören entdecken wir etwas, das wir vorher nicht vermutet hätten; oder dass es vorher überhaupt dort gewesen sein könnte. Mit der grauen Jahreszeit ist die Ära des Konzeptalbums zurückgekehrt.
Arts & Crafts streamt hier alles, wirklich komplett. Population erscheint am 02.10. und wird eine Lawine lostreten. Meine Empfehlung haben sie.
[tags]The most serene republic, population[/tags]
„Last week was like a year ago/ Five years, just like yesterday.“
In einem einzigen Lied schlagen Citay (wer ist das? wo kommen die her?) einen Bogen von Thin Lizzy, Led Zeppelin, Luna, Galaxie 500, Big Star rüber zu den Byrds. Hier wird nicht getanzt, hier wird nicht Tempo gemacht. Hier wird jedes Instrument sparsam eingesetzt und erstmal in die Echomaschine gejagt. Nur nichts überstürzen. Der perfekte Soundtrack für die Vorstadtwagenburg an einem Freitagabend im Herbst.
Ach, auch Band of horses haben ein wunderbares Album gemacht. „Cease to begin“ ist ein ganz und gar wunderbares Album. Leider darf ich heute noch nichts davon einstellen, was nicht auch schon über die üblichen Promo-MP3-Quellen sprudelt. Aber ich sag’s nochmal: Ganz und gar wunderbar. Dreimal.
[tags]Thin Lizzy, Led Zeppelin, Luna, Galaxie 500, Big Star, the Byrds, Citay, Band of Horses[/tags]
Wenn es etwas gibt (das die Musiktheorie bestimmt treffend zu bestimmen vermag), das mich schon immer magisch anzog, dann ist es die Technik der Pause in der Musik. Ich spreche hier nicht von künstlich erzeugten Pausen, die mechanisch (bzw. heute digital) in der Post-Produktion beigefügt werden, sondern kurze Stopps, die von der Band eingestreut werden. Das stelle ich mir als Amateur jetzt mal verflucht schwierig vor. Wie z.B. bei Stay von Red Collar. Westküste vs. Ostküste, Konservative vs. Demokraten. Das gleiche Spiel, immer wieder. Red Collar haben sich wohl entschieden. Sie spielen schnell und direkt; natürlich müssen sie da mit Fragen nach Vergleichen leben, die ihre Herkunft (North Carolina) und die Qualität ihrer Texte mit sich bringt. Förmlich nebeneinander stellen möchte ich z.B. Fugazi und Red Collar aber nicht. Vergleiche finden überlasse ich mal lieber Kritikern, die sie herschreiben möchten.
mp3: Stay / Red Collar
Red Collar on the net
[tags]Red Collar, kostenlos, mp3 download[/tags]
Da ja selbst Beirut aus heiterem Himmel beginnen, Jacques als Inspiration für ihr The Flying Club Cup zu nutzen, darf ich meine kleine Serie mit französischem* schwarz-weiss doch gleich mit dem Original fortsetzen, oder?
Ich kann mir nicht helfen, doch ich höre ihn auf The Flying Club Cup einfach nicht heraus. Ach, klingt doch ganz gut, wenn man ihn als Referenz nennt. Ich bin mal nicht so.
* Ist kein Franzose, sagen Sie? Danke, weiss ich selbst.
[tags]Beirut, The Flying Club Cup, Jacques Brel[/tags]
Verwundert reibe ich mir die Augen, als ich gestern Abend auf dem deliziösen Blog I guess I am floating diese Coverversion fand. „Na, ob das mal gut geht?“, dachte ich so bei mir. Ganz ruhig bleiben: Es ist! Norah stellt sich ganz hinter das Lied, drängt sich nicht vor und die Band schmuggelt noch ein paar dezente Countrysprenkel drunter. Gelungen (sagt jemand, der Norahs Gewimmere eigentlich nicht erträgt..).
mp3: Norah Jones / Ocean of Noise (live)
[tags]Norah Jones, Arcade Fire, Ocean of noise, free mp3, legal[/tags]
Richtig! Sunset Rubdown gibt einen weiteren Einblick in ihr neuestes Werk „Random Spirit Lover“, das am 9.10. rein physikalisch erscheint. Wer nicht abwarten kann, sein frisch erstandenes Apple-Spielzeug zu füttern, kann schon einmal hier das Album vorbestellen. Ab dem 25.09. gibt es das dann als Download.
mp3: Sunset Rubdown – Winged/Wicked Things
Spencer, kannst Du mich hören? Du darfst ruhig zurückkommen ins verregnete Hamburg – mit oder ohne Wolf Parade. Ich stelle das Bier schon mal kalt für Dich.
[tags]Sunset Rubdown, Wolf Parade, Random Spirit Lover[/tags]
Wo wir gerade bei unserem westlichen Nachbarn angelangt sind – Beiruts aktuelles Album „The Flying Club Cup“ lässt sich famos hören. Und Gourmets des ersten Albums können in Ruhe aufatmen, denn es werden weiter das Akkordeon gequetscht, betont dramatisch dazu gesungen und selig Blasinstrumente gequietscht. Alles bleibt, wie es ist. Aber warum sie gerade französische Hafenstädte oder Pariser Vororte als Titel ihrer Stücke wählen müssen, wissen wohl nur alerte Fans. Ich weiss so etwas nun mal nicht.
Beirut wird wohl alsbald der gleiche plötzliche Ruhm wie „Okkervil River“ ereilen – und everybodys darling zu sein ist eine verflucht schwere Hypothek. Wenn sie das mal mit weiteren guten Alben kompensieren, soll es mir recht sein – oder egal.
mp3: Beirut / Nantes
Support the band: Beirut
[tags]Beirut, The Flying Club Cup[/tags]
In einer kleinen, unregelmässigen Serie über französisches schwarz-weiss in den 50ern und 60ern, beginne ich heute mit einer herrlichen Liveversion von Jaques Dutroncs „les Cactus“. Grundsolide, skrupulös und herrlich gebrochen – sowohl als Schauspieler wie auch als Sänger – das ist es, was mich an seinem öffentlichen Ich so unendlich begeistert.
Ich wage jetzt mal nicht zu beurteilen, in wie weit Jacques hier in D bekannt ist, doch eine nähere Betrachtung seiner Texte und Lieder lohnen alle Mal die Mühe.
[tags]Jacques Dutronc[/tags]
Heute gibt es die wunderbare Ashlin Phillips, dezente Seitenhiebe auf Musikkritiker und dazu Kinder- und Hundecontent. Das Ganze gedreht von Untucked Films, die auch schon für diesen kurzen Film über den Arcade Fire Hype verantwortlich waren.
Mehr Ashlin Phillips gibt es auf der Webseite von The Eames Era.
In knapp drei Minuten knallen uns Parts & Labor ihr „The gold we’re digging“ um die Ohren. Versuch und Irrtum oder eine musikalische Achterbahnfahrt – da ist alles drin.
Mehr Parts & Labor gibr es auf Jagjaguwar
[tags]Parts and labor, the gold we’re digging[/tags]