„Mozes And The Firstborn – das sind Garagepopkids mit Biergetränkten Jeans“, so beschreibt sie ihr Label Siluh Records. Klingt schlimmer als es ist. Die Debut EP “I got skills” ist am 19. April erschienen. Und bald gröhlen sie mit ‚Two Gallants‘ auf Tour.
Wir alle kennen ja ein „guilty pleasure“. Und auch ich habe eins: Victoria Christina Hesketh. Nach einem Remix und einigen Videoschnipseln, die „Shake“ angekündigt gehaben, ist meine erklärte Lieblings-Engländerin Little Boots wieder zurück.
Nein, diese Norweger! Da schaffen es diese Young Dreams doch glatt und mischen Musik aus der Karibik mit Folk, Psychedelic und ganz traditionellen Pop. Und dann umhüllen sie das Ganze auch noch mit klassischen Arrangements. Und zum Schluss nennen sie es „karibische Pop-Symphonien“. Einfach so! Das klingt schon mutig.
Gedreht hat das Kristoffer Bogli.
This song is meant to be played loud!
So play it loud! Cabaret Voltaire – If The Shadows Could March 2 (Remix)
Nicht nur der Name „The Pale Corners“ erinnert mich an Bandnamen aus den seligen 1980ern. Nein, ganz und gar leicht, locker und unheimlich Twee jubilieren die Streicher und hallt der Chor auf „Fireflies“. Abgemischt hat dieses perfekte Stück Schweden-Pop ein gewisser Philip Ekström (The Mary Onettes).
Direktlink:
Fireflies erscheint auf Since Records.
Ich bin mir relativ sicher, dass jemand bei Zola Jesus schon den Vergleich mit Siouxsie and the Banshees bemüht hat. Wobei ich noch rätsle, ob damit die kalte, düstere Stimmung ihrer Musik oder doch eher ihre Stimme gemeint ist. Vielleicht aber auch beides. Ihre Stimme jedenfalls ist es, die die Melodien und den monotonen Rhythmus einigermassen am Leben erhalten und sicher durch das Lied bringen.
Und die schönen Bilder dazu gibt es von Jacqueline Castel:
Es überkommt dich wie ein Sturm, der dich und alles Andere mitreisst. „Bloody brilliant“ – NME, The Guardian und die ganze Mischpoke überschlagen sich, wenn sie über Response reden, denn auch sie fühlen sich buchstäblich erschlagen von einem Album, das so viel zitiert ohne dass es kopiert. Und es hat alles: es ist ausufernd, episch; es ist zugleich post-Dubstep, post-Punk und post-irgendwas. „In the first place making music was a way of stopping myself going crazyâ€. Noch so ein Zitat, das vielleicht am besten beschreibt, was dieses Album aus dir machen könnte.
Und jetzt schliesse ich meine Mailbox, baue den Briefkasten ab und verriegele die Eingangstür. Denn es ist gut möglich, dass ich es gefunden habe: das Album 2011.
mp3: Dave.I.D / Lights
Stream: Hier entlang
Dieses schwindelerregend gute Video von Memory Tapes möchte ich ja sofort nach jedem Durchgang zurück auf Anfang spulen, so sehr beindruckt es mich. Jetzt ist auch endlich das Album „Piano Player“ erschienen, das zwar durchgängig sehr glatt klingt, aber genau diese leichten Melodien brauchen wir manchmal: Lieder zum Auswendiglernen und mitsingen. Und das dürfte Memory Tapes endgültig zum Hype machen.
mp3: Memory Tapes / Wait in the dark
Ein Lied, das wie ein Sandsturm über euch hinwegfegt, keine Ruhe lässt, weiterdrängt. Ein Lied, das gar nicht erst nach Rezension oder halbgarer Kritik verlangt. Ein Lied, das einige Schäden in den guten Clubs eurer Stadt hinterlassen dürfte: Here is hope.
mp3: Boris / Hope
Fanzine spielen diese unspektakuläre Art von Poppunk, der niemals weh tut, und sie schreiben Melodien, die wie geschaffen sind, deinen verregneten Sonntagmorgen mit Sonne zu durchfluten. Und das ist allemal besser als James Blake zum Sonntagskaffee zu hören.
Als Vorband von The pains of being pure at heart und Yuck touren Fanzine damit zur Zeit durch Europa.
mp3: Die komplette EP mit 4 Stücken gibt es dann drüben bei Soundcloud.
Herrlich! Endlich wieder Melodien. Endlich wieder mehrstimmiger Gesang. Endlich wieder lo-fi. Gestern waren wir ganz Twee und heute sind wir immer noch ganz atemlos von diesen rasant-rumpeligen Surfpoppunk-Perlen, die Swimsuit nur so aus dem Ärmel schütteln und uns hinwerfen. Und wenn sie Sunlight hurts singen, dann bin ich drauf und dran mit einzustimmen.
mp3: Swimsuit / Sunlight
Mehr davon? Gibt’s bei Bandcamp!
Music scene is crazy… TV Girl mögen irrelevant sein, da sie nicht viele kennen. Geschenkt. Im Oktober 2010 haben sie eine EP kostenlos veröffentlicht auf der auch „If you want it“ erschien. Kostenlos. Und jetzt kommt ein Grosser daher und verfügt, dass wegen eines Samples eines Künstlers, der bei Warner Music unter Vertrag steht, genau dieses „If you want it“ komplett aus dem Netz zu „entfernen“ sei (sofern das überhaupt möglich ist). Alle Blogs in den Staaten, die dieses Lied gepostet hatten, wurden bereits angeschrieben und auch auf YouTube musste das Video bereits entfernt werden.
Bereits im letzten Jahr hatten TV Girl versucht, den „Copyrightinhabern“ des Samples einen Anteil zu zahlen, damit sie (die Band) auf der sicheren Seite sind. Deren Angebot: $5,000 für ein Sample, das für ein Lied benutzt wird, das kostenlos im Netz steht. Mir fehlt das rechtliche Wissen darüber, ob das Sample nun unter „fair use“ benutzt werden könnte. Geschenkt. Nur finde ich den Schritt, derart auf eine unabhängige Band einzuknüppeln, mehr als bedenklich. Der nicht-kommerzielle Erfolg des Liedes innerhalb der Blogosphäre bedeutet eben auch, dass man erst so überhaupt auf TV Girl aufmerksam wurde. Aber vielleicht ist das genau dem Major ein Dorn im Auge?
TV Girl bei Bandcamp: Bitte mal anhören! Lohnt.
Hier das Statement der Band (auf englisch im Text):
Hello (It’s Me). This is Trung and Brad from TV Girl. Today we were unpleasantly surprised to find that the Warner Music Group started making good on their promise to remove our music from the web. Several blogs reached out to us after receiving takedown notices regarding our music. We noticed that you posted our music, so we thought we would reach out to give you a heads up and give our two cents.
Just to clarify, TV Girl had nothing to do with the takedown notice. We have no affiliation with Warner Music Group or any other songwriting association or record label. The copyright claim is on behalf of Todd Rundgren for the use of a sample from his song „Hello, It’s Meâ€.
Even though it’s a bummer that our particular song is being silenced in this way, we feel that this is representative of a larger issue that will only get worse as blogs continue to gain influence over an increasingly desperate music industry.
When the song started getting really popular late last year, we reached out to the copyright holders to get the sample cleared so that we could avoid this mess. Their responses were completely unreasonable. To give you an idea, one company demanded 100% of all proceeds from any money made, in addition to us paying a $5,000 clearance fee. Basically they were saying: „Fuck you, we have all the power, either pay us or take the song down.†Because we weren’t making any money off the song anyways, and because it had already spread around the net thanks to blogs, we declined their offer.
The fact is, because of the amazing independent promotional capacities of music blogs and sites like Bandcamp, it’s increasingly unnecessary for bands like us to align ourselves with major labels or music companies like WMG. Our use of the sample easily falls under the protection of „fair useâ€. WMG’s actions are a rather blatant attempt to bully independent artists and blogs into playing by their rules. It’s easy to see tactics like this becoming more common as the industry continues to shift.
Obviously, we wouldn’t recommend keeping the song up if there’s any chance of your site being affected. We just thought that you and your readers might want to know about this issue as it directly affects every band, blog, and music fan operating outside the mainstream music machine.
Thank for listening, and feel free to post about or reprint this e-mail. We are truly grateful to all the blogs and fans that have supported us.
-Trung and Brad
TV Girl
Glaubt man der Vielzahl an Veröffentlichungen, die sich eindeutig als wiederaufbereiteter 1980-Synth-Pop bezeichnen lassen, dann könnte man versucht sein, es für eine clevere Wiederveröffentlichung der Synth-Pop-Perlen aus eben diesem Jahrzehnt zu halten. Doch Ford & Lopatin (ein Duo, das einst den Namen Games trug) sind nicht nur blosse Kopisten eines Sounds, der klingt wie 1982 – sie leben 1982 und fügen den konservativen Strukturen eine Prise Abgedrehtheit hinzu. Ich werde das jetzt mal an dieser Stelle als Weltraumpop bezeichnen.
Die roboterhafte Percussion, der eiskalte Synthesizer und die kratzige Gitarre erinnern mich an frühe Industrialmusik, bevor mir die dann irgendwann zu metallisch wurde. Ich nenne das jetzt mal „Pop-Industrial“.
free mp3: Reporter / Click Shaw
An anderer Stelle las ich unlängst, dass Surf City irgendetwas von Jan & Dean und The Jesus and Mary Chain in ihrer Musik haben sollen. Nun wäre es ja ein leichtes, anhand JAMC’s „Kill Surf City“ eine tiefe Verbeugung vor den Klassikern des Noise Pop auszumachen. Mir ist diese Kategorisierung aber zu einfach.
free mp3: Surf City / Kudos
Let’s make some noise. Der NME kürte Erika M. Anderson alias EMA zur dritt-spannendsten Neu-Entdeckung beim diesjährigen SXSW.
Bin ich jetzt etwa Edelblogger? Na ja, heute Abend läuft ab 23.00 Uhr mein deliziöser 1-Stundenmix Blog&Roll byte.fm.
Dies ist ein Gastbeitrag von Annika / http://kaleidoskopklimpern.wordpress.com
J Mascis hat die Welt schon seit der Gründung von Dinosaur Jr vor 25 Jahren immer wieder mit schrammeligem und doch wunderbar melodiösen Gitarrensolo-Rock versorgt. Auf seinem ersten Solo-Album Several Shades of Why, das am 18. März erscheint, lässt er die Elektrodudelei im Koffer, holt stattdessen die Akustikklampfe heraus und beweist bei minimaler Instrumentierung, dass er auch leise grandiose Songs schreiben und spielen kann.
Für das Titelstück reichen ihm Gitarre, Violine und sein Gesang, der oft wie dahingemurmelt klingt, um in aller Leichtigkeit einen angefolkten Popsong zu kreieren. Das Lied klingt wie ein verregneter Tag am Frühlingsanfang:
melancholisch und doch auch freudig-sehnsuchtsvoll auf Grund es ersten Grüns, das ins Grau wächst. Das versöhnt mit dem tatsächlichen Regen dieser Tage und macht Lust zum Mitsummen. Eine schöne Musik für die nächste Zeit, mindestens um das Warten auf das Album zu verkürzen (das sich übrigens auch ganz via
Soundcloud hören lässt.
Und zwar hier: Stream.
Blutige Nostalgie, schlechte Liebschaften und die Faszination für Okkultismus sind die Themen der Lieder von Girls Names aus Belfast. Und das Ganze wird dann nochmal mit viel Hall auf der Gitarre durchtränkt. Wie damals in den 80ern, als ganz England die 60er zitierte. So läuft das also heute: 2011 zitieren wir 1983 als man 1966 zitierte. Verrückte Zeiten.
Etwas schleppend zwar beginnt der Rhythmus auf „Greenleaf“, bevor es sich zu einem frühlingshaften Stück Pop entwickelt. Nach 5 Jahren beim Quintett Eames Era haben sich Ted Joyner und Grant Widmer nun als Duo ganz und gar den sonnendurchtränkten Harmonien verschrieben. Gut so!
MP3: Generationals / Greenleaf
„Smooth“, ja so würde ich den Sound von Toro Y Moi definieren. Smooth im positiven Sinne natürlich. Unaufgeregt, zurückhaltend und wie geschaffen für eine lange Fahrt über winterliche Autobahnen. „Underneath The Pine“ erscheint am 22. Februar – hier gibt’s schon einmal das komplette Album im Stream.
Stream: Toro y moi / Underneath the pine
Toro y moi im Web.
Habe ich es mir eben grad noch mit Sarsaparilla so richtig kuschlig vor dem Kamin gemacht, reissen mich die Neo-Hippies von Lost In The Trees jetzt mit voller orchestraler Wucht vom Sofa – aber nicht vom Hocker. „Orchestral Folk Music“ nennen die so etwas. Soso.
MP3: Lost in the trees / Walk around the lake
Knarzendes Holz und gepflegte Melancholie vor dem Kaminfeuer gefällig? An manchen Tagen braucht es halt mal Folk. Obwohl: kammermusikalische Gitarrenmusik nennt man so etwas dann heutzutage. Aber lasst euch nicht täuschen! Brandon Miller kann auch Synthies und Lo-Fi-Beats auf „Everyone Here Seems So Familiar“. Und dann ist der auch noch nach Berlin gezogen. Abgefahren.
Das Gute kommt zum Schluss: Der amerikanische Musikshop Insound verschenkt Sonic Youth, Jarvis Cocker, Kings of Convenience, Flight of the Conchords, Phoenix, Roxy Music, Yo La Tengo, Beirut, Monsters of Folk, Bon Iver, Port O’Brien, The Hidden Cameras, Mum, Melvins, Deerhunter, Built to Spill, The Raveonettes, Daniel Johnston und noch viel mehr.
Fabelhafter Twee-Pop, der von Herzen kommt. Und zwar aus dem Herzen Wales‘. In einer besseren Welt hätten The School jetzt wohl das Album des Jahres gemacht.
Hier sind 5 Finnen, die auf ihrer Debüt-EP grossartig, aber irgendwie immer klingen wie Joy Division.
[Gratis mp3] French Films / Golden Sea
Die ‚Golden Sea‘ 12“ EP gibt’s hier
Hahaha, da haben die doch alle ihre Jahresendlisten schon seit November fertig und dabei glatt vergessen, was für ein wunderbares Album „Summer fiction“ doch gemacht haben. Denn schöner als „Chandeliers“ kann Pop 2010 nicht gewesen sein. Das ganze Album wird bei Bandcamp gestreamt.
Nein, Arcade Fire oder Frightened Rabbit hätte jeder hier gern gesehen. Doch die sind es 2010 nicht, da sie sich seit ein paar Jahren treu bleiben und nur noch mittelmässige Alben können. Diesmal ganz weit vorne sind Parlovr. Und wenn ich jetzt noch ein paar von euch mit Porcelain Raft anstecken sollte, dann habe ich ein gutes 2010. Fortsetzung folgt.
Parlovr / Pen to the paper
Porcelain Raft / Dragonfly
Air Waves / Knockout
School Of Seven Bells / Windstorm
Crystal Castles / Insectica
Deerhunter / Revival
Man möchte den kleinen Italiener drücken und herzen für seinen Sommerhit mitten im Winter. Und ausserdem dafür, dass er uns eine Alternative zu allen nervtötenden Songs in Werbespots liefert. Anhören, liebhaben!
Porcelain Raft / Dragonfly
Mehr Porcelain Raft: bei Bandcamp
Munch Munch – Wolfman’s Wife from kit mason on Vimeo.
Munch Munch – Ja ja, die alte Tante NME verortet sie irgendwo zwischen Klaxons und Animal Collective. Doch dass NME keine Ahnung hat, merkt ihr spätestens, wenn ihr dieses – leicht entrückte Video – gehört habt.
Meine erste Begegnung mit Parlovr war an einem dieser heissen Sommernachmittage 2010. Dieser Krach, diese Melodien, dieses simple, dennoch treibende Schlagzeug – mehr Montrà©al vermischt sich in keiner Band! Als jemand, der ich schon reichlich über Musik geschrieben hatte, machte es den Eindruck auf mich, als wäre ich einer Sensation begegnet. Doch wie beeindruckt auch immer, ich begann ich es langsam leid zu sein, wieder und wieder das Offensichtliche zu erklären. Aber gottverdammt, ich war bereit, es noch einmal zu sagen: sollte 2010 nicht noch etwas Bedeutenderes kommen, dann haben diese Parlovr das Zeug dazu, etwas wirklich Grosses zu markieren.
Klick hier: Parlovr – Pen to the paper
Sprach ich bei Wavves noch von neuen Wegen, die er gehen wollte, beweisen Sky Larkin auf ihrem neuen Album Kaleide, dass man nichts, aber auch gar nichts verändern wollte: Auf Kaleide herrscht der gleiche, ruppige und treibende Ton wie auf dem Erstling – zu eurer und meiner Freude.
„There was a conscious effort going into this that I didn’t want to make the same record again. I already made the same record twice, with the same fucking cover art,“
Wieso sollte Wavves (Nathan Williams) also nach 2 grossartigen, absolut identischen Alben mit dem 3. dort weitermachen, wo er aufgehört hat, wenn er noch so viel zu erzählen hat?
Wavves klingt: Endlich nach Sonnenscheinmusik – ohne Vuvuzelas.
free mp3: Wavves / Post Acid
Ein Label, das unbedingt einen näheren Blick verdient hat, ist Communion, das u.a. von Ben Lovett (Mumford and Sons) gegründet wurde und im Augenblick so etwas wie der Kanon des britischen nu-folk ist. Dass ausgerechnet James Yuill, der elektronischer klingt als der übliche back-katalog des Labels, auf dem Label Platz gefunden hat, beweist, wie offen die Macher bei der Auswahl ihrer Künstler sind.
Ach, manchmal könnte das Leben doch wie ein Lied von The Drums sein, oder? Wenigstens für ein paar Minuten.
Sie nennen sich Unnatural Helpers, kommen aus Seattle und haben nach genau 1:37 Minuten das erreicht, was manche Gruppen selbst in 5 Minuten nicht schaffen: einen anständigen Song zu schreiben, in dem es auch mal knallt.
Klicken für mp3: Unnatural Helpers / I don’t belong to you
Ja, Sam Amidon ist der Junge mit der Gitarre, der nöligen Stimme und er manipuliert. Sam Amidon greift Stücke auf, verwandelt sie und lässt uns dabei über eines im Unklaren: Haben R. Kelly, Bessie Jones und Alex Chilton ihre Stücke vielleicht nur für ihn geschrieben? Oder sind alle Lieder, die er spielt, ur-amerikanische Volksmusik? Klassiker?
Ach, hört doch selbst: Sam Amidon / Way go, Lily
Meet Me in the City ist die zweite Single (gibt es so etwas überhaupt noch?) der New Yorker Combo The Babies, die aus dem Vivian Girl Cassie Ramone, dem Woods Bassisten Kevin Morby und dem Bossy Schlagzeuger Justin Sullivan besteht. „Meet Me in the City“ and „Somebody Else“ sind heiter-ausgelassene Popperlen, gewürzt mit süsslichen Harmonien, lärmendem Schlagzeug, Tambourine und bohrenden Gitarren.
mp3: The Babies / Meet me in the city
Die gewisse Schwere, die sich durch einige Veröffentlichungen in diesem Frühling zieht (ich denke da an dieser Stelle besonders an das neue Album High Violet von The National) spiegelt sich dann also auch auf „Serial Killer“ von den „Night driving in small towns“ wider. Eine besondere, nächtliche Stimmung, in denen wir durch nachterleuchtete Kleinstädte fahren und scheinbar für Schwäche und Hilflosigkeit anfällig scheinen.
Night driving in small towns / Come and tell me
Klingt: Ohne zu übertreiben haben „Night driving in small towns“ so etwas wie einen Kanon für schlechte Momentemusik geschaffen.
…wünschen wir uns natürlich auf gar keinen Fall. Eher wünschten wir uns, die unbändige Lust – zu diesen völlig überdrehten Rhythmen augenblicklich zu springen, zu tanzen und zu schreien – würde diese Panik für kurze Momente verdrängen und hielte nicht nur bis zum Sommer an.
Hanoi Janes klingt wie: Stellt euch vor, Südkalifornien läge am Kaspischen Meer und Motown käme aus Dresden – und ihr bekommt eine ungefähre Idee von dem Album.
[mp3] Hanoi Janes / Summer of Panic
Heute spricht hier nur Musik und ich halt das Maul dazu. Also:
Andrew Cedermark / From Memory
Dominique Young Unique / Show My Ass
Baths / Maximalist
Twin Sister / All Around and Away We Go
The National / Bloodbuzz Ohio
White Ring / IxC999
Gayngs / The Gaudy Side of Town
Male Bonding / Year’s Not Long
Doug Burr zu hören bedeutet Herzzerbrechen, das dich an den Rand einer Brücke bringt. Aber gleichzeitig schenkt er genauso viel Hoffnung, die dich vom Springen abhält.
[mp3] Doug Burr – Red red
Fragt man die Vier von den Dum Dum Girls, welches Lied als Referenz für ihre Musik genannt werden müsste, kann es eigentlich nur eine Antwort geben: „Leader Of The Pack“ von den Shangri-Las. Es ist zwar nun auch schon 46 Jahre her, dass die All-Girls-Band diesen grössten Popsong aller Zeiten sang, doch vergessen wird er wohl auch in 100 Jahren nicht sein. Was man von diesen Mädchen aus Los Angeles wohl nicht behaupten kann. Mein Fazit deshalb: Viel Surf und Garage, Fuzz und klebrige Süsse gemischt ohne dabei zu übersteuern. Meine Ohren werden es ihnen danken.
[mp3] Dum dum girls / I will be
Bright Eyes-Sängers Conor Oberst wird dies nicht gern hören: Ja Conor, Du spielst wie David Dondero und Du singst wie er – warum sollte ich dich dann noch hören und nicht gleich diesen exquisiten David?
David Dondero / South Of South (2005)
Hörner, Bläser, Soul! The Go-Betweens, Orange Juice, The Smiths und Melancholie: Selten klang 2010 so 1983 wie bei The Lodger.
[free mp3] The Lodger / Have a little faith in people
Derwin Panda macht genau da weiter, wo er 2009 mit „Quitters Raga“ aufgehört hatte.
You by Gold Panda
Wieso poste ich hier jetzt eigentlich Tanzmusik? Und wie klingt eigentlich Tanzmusik, die aus Wasser gemacht wurde? Tanzmusik, die flüssig ist, die hin-und-her fliesst und nicht metallisch wie andere Tanzmusik? Diese Fragen beantwortet Daniel V. Snaith von Caribou auf seinem neuen Werk „Swim“.
[free mp3] Caribou / Odessa
Beach Comber? Ach ja, Männer mit Bärten, klirrende Gitarren und das trübe Gefühl eines Sommers der verpassten Möglichkeiten – alles in einem Lied. Was per se eine gute Idee war wird von dem Quartett aus New Jersey leider erbarmungslos in die Länge gezogen und bricht gerade noch rechtzeitig ab, bevor ich abschalte.
MP3: Real Estate / Beach Comber
Zu Weihnachten haben uns alle lieb und schenken uns fleissig Musik. Auch Wichita Records hat ein kostenloses Mix Tape mit The Dodos, The Cribs, Los Campesinos!, Sky Larkin, Conor Oberst, First Aid Kit usw. Jetzt frage ich mich nur noch: was schenke ich zurück?
Hier entlang zum Wichita Mixtape
Die alljährliche Liste der BBC ist die Frage an das Pop-Orakel: Welche 15 Künstler und Bands werden wir hören? Über wen werden wir 2010 garantiert reden? Und da nun wirklich alle diese Liste lesen, ist die Trefferquote entsprechend hoch. Erfreulich dieses Jahr: The Drums und natürlich der kleine Gold Panda. Über den Rest decken wir mal den Mantel des Schweigens.
Und jetzt rüber zur Liste der BBC.
Kommen. Bestimmt bald. Bis dahin lese ich diese hier bei Gorilla vs. Bear und höre das hier:
Lächerlich! Trotz des fiesen Synthiegefiepes, den repetitiven Linien und einem fordernden Beat ertappe ich mich dabei, wie ich Should Have Taken Acid With You nun schon zum vierten Male hintereinander spielen muss. Nein, Alan Palomo, so leicht wirst du mich nicht los.
Klingt wie: Ist das jetzt Daft Punk? Atlas Sound? Oder – schlimmer – Italo-Disco? Ganz sicher etwas, das ich unbedingt hören möchte, sollte ich je noch einmal Samstagabends ausgehen. Nur das mit dem Acid würde ich mir genau überlegen.
[mp3] Neon Indian – Should Have Taken Acid With You
Der Titel des neuen Albums täuscht! Die Melodien von Headlights sind handzahm und erzeugen eher eine leicht angetrunkene Stimmung beim Hören. Mein Fazit: Die 4 machen Lieder, die durch den Raum mäandern und den Zuhörern die Köpfe verdrehen, weil sie irgendwie immer nach Aztec Camera und Prefab Sprout, aber dann auch wie sie selbst klingen. Und dann passen sie wunderbar zu Sonnenstrahlen im Oktober.
[mp3] Headlights / Get going
Wortwörtlich zitiert von Demonbaby.com
„For the major labels, it’s over. It’s fucking over. You’re going to burn to the fucking ground, and we’re all going to dance around the fire. And it’s your own fault. Surely, somewhere deep inside, you had to know this day was coming, right? Your very industry is founded on an unfair business model of owning art you didn’t create in exchange for the services you provide. It’s rigged so that you win every time – even if the artist does well, you do ten times better. It was able to exist because you controlled the distribution, but now that’s back in the hands of the people, and you let the ball drop when you could have evolved. None of this is to say that there’s no way for artists to make money anymore, or even that it’s the end of record labels. It’s just the end of record labels as we know them.“
[mp3] mr. Gnome / Slow Side
Mr. Gnome? Doch eigentlich nur eine weitere Alt-Rock Band, oder? Doch sosehr Mr. Gnome beim ersten Hören in das Schema passen könnten, umso mehr entziehen sie sich ihm durch ihre persönliche Interpretation dieses Genres. Heave Yer Skeleton ist weiblich und männlich, ein zartes Flüstern und schrille Schreie, stampfende Drums und beschwichtigende Schlummerlieder. Genial, überraschend und unberechenbar.
Auch gut, nur anders: Health
Nach wunderbaren Jahren mit Lavender Diamond und The Champagne Socialists hat sich Devon Williams nun für ein fluffiges Popalbum entschieden, das – mal mehr und mal weniger – irgendwie zu viel nach…klingt. Ach, findet die Reminiszenz mal schön selbst.
[mp3] Devon Williams / Sufferer
An einem bestimmten Moment des Tages, so irgendwann zwischen Morgenmelancholie und Abendeuphorie, müssen sie entstanden sein: Die Stücke auf dem Album Savant. Jemand brachte ein Cello, ein anderer einen Casio dazu und Ryan Kittleman die Ideen und seine Stimme, die in seinem Apartment in San Francisco zu einem Ganzen verschmolzen. Aber immer auch Fragment bleiben.
Three Potato 4 / Heather’s Feather
Erschienen auf: Series Two Records
TMTS spielen jetzt up-beats und werden auf Creaturesque zum Quartett, aber Scott Reitherman kann immer noch nicht singen. Produziert wurde von Phil Ek (The Shins, Built To Spill, Band Of Horses), was einiges am neuen Sound erklären dürfte. Erschienen bei: Secretly Canadian.
[mp3] Throw me the statue / Hi-Fi Goon
„In my house, I know your ghost.“
Allein diese Zeile! Wunderbar! Daytrotter hatte sie irgendwann im Januar 2008 im Studio, aber ich erst jetzt.
[mp3] Early Day Miners / So Slowly
Fragen die 4 blutjungen Musiker aus L.A. – mit zartem Schmelz in der Stimme und vielleicht ein wenig zu viel Fleet Foxes im Hinterkopf, als sie diese kleine Hymne komponierten. Ein wenig Länge hätten sie vielleicht noch stutzen können…
[mp3] Avi Buffalo / What’s It In For?
„Ach, das sind die White Rabbits. Der weisse Hase? Le Lapin blanc?
Aus Alice im Wunderland? Mensch, die sind ja wunderbar! Und warum
hast du uns nicht vorher davon erzählt?“ Hab ich doch…
[mp3] White Rabbits / Percussion Gun (Live On Viva Radio’s Me You)
Wenn The Happy Hollows – in ihren besten Momenten auf dieser CD – zu überdrehten 90er Jahre Collegerock-Rhytmen kreischen, toben und schreien, dann fühlt man sich ein wenig wie ein Erwachsener auf einem Kindergeburtstag. Ein Schelm, wer da an Kim Deal, PJ Harvey oder Emily Haines denkt. Die BBC sagt: Unbedingt beobachten. Was ich hiermit getan haben dürfte.
[free mp3] The Happy Hollows / Faces
Das komplette Album Spells gibt es im Stream.
[mp3] These United States / I Want You to Keep Everything
Ein schönes Konzept haben sich These United States da ausgedacht: Jesse Elliott hatte vor den US-Wahlen im November zwei unterschiedliche Alben im Kopf und erst der Ausgang der Wahlen sollte entscheiden, welches die Gruppe dann schliesslich aufnehmen würde. Das Ergebnis? 42 Minuten lang lauter, harter, schneller, langsamer und kalorienreicher Folk, der – wie befreit von einer grossen Last – das Beste hervor holt, was Amerika zu bieten hat.
Oder, wie Daytrotter sagt: „It is, without being at all overly enthusiastic, one of the best records you will hear this year, and it will make you feel completely human.“
[mp3] The Rural Alberta Advantage / Frank, AB
Gut, Saddle Creek hat mal wieder zugeschlagen – The Rural Alberta Advantage waren dann mal so etwas wie die beste kanadische Band ohne Plattenvertrag. Und selbst wenn der Vergleich mit Neutral Milk Hotel sich aufdrängt, soll uns dann nicht davon abhalten Frank, AB von nun an pausenlos zu spielen und mit zu singen: Uhuhuhu.
Die Popkomm ist tot. Und wir haben sie getötet – ihr und ich.
„Viele Unternehmen können es sich wegen des Diebstahls im Internet nicht mehr leisten, an der Popkomm teilzunehmen“, sagte der Messegründer und Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Musikindustrie, Dieter Gorny.
„Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet, – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? […] Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“
(aus: Nietzsche: Fröhliche Wissenschaft)
Bestimmt damit, dass sie nächstes Jahr auferstehen wird. So laufen Legenden doch immer ab.
Dieses Volk bleibt mir ein Rätsel: Inzwischen dürfte jeder zweite Bewohner der Halbinsel in einer Band spielen und der gesamte Vorrat an Beach Boys-CDs dürfte in Schweden lagern. Wie sonst kommt es, dass jede Band, die halbwegs von sich reden macht, haargenau wie die 5 aus Kaliforniern klingt?
Klingt: Angenehm. Irgendwie schwedisch mit Tiefgang und leicht bitter. Warum sollte es bei Joel Göranson, Joel Westergren, Erik Göranson Milton, Markus Göranson und Martin Dalby auch anders sein?
[download] Alibi Tom / Sometimes
Mit einem Bandnamen wie diesen füllen manche Blogger einen ganzen Artikel. Klingt: Wirr, zerstückelt; ein reissender Ideen-Strom, der einfach nicht zu bändigen ist. Als würde man nach einer Runde mit dem „Golden Eye“ (besoffen) einen Handstand versuchen. Wen wundert es, lässt sich Omar Rodriguez-Lopez doch von Zach Hill (Hells), Jonathan Hischke (Hella) und Juan Alderete de la Pena (The Mars Volta) unterstützen.
[mp3:] El Grupo Nuevo de Omar Rodriguez Lopez / Half Kleptos
Was haben Morrissey und eine Twitterlesung gemeinsam? Ausser einer goldenen Vergangenheit, einer blendenden Gegenwart und einer goldenen Zukunft nichts. Doch für beide Ereignisse gibt es hier je einen Platz auf der Gästeliste.
Die Twitterlesung ist am 27.06. in Bremen um 20.00 Uhr im Wilhelm Wagenfeld Haus (Design Zentrum Bremen), Am Wall 209. Der leicht ergraute und bauchige Morrissey am 14.06. im Pier 2.
Wer auf die Gästeliste möchte, schreibt an thisisnotanindieblog (at) gmail(dot)com (das Los entscheidet am 12.06.).
PS. Wer noch immer nicht weiss, was eine Twitterlesung ist, schaut bei den Twitkritern nach. Wer dagegen nicht weiss, wer Morrissey ist, darf diese Frage gern bei http://www.wer-weiss-was.de/ posten – ich freue mich auf die Antworten dort.
Beim ersten Hören hatte ich ja noch auf Schweden getippt. Gut, jetzt bin ich schlauer – diesen schwedischen Pop kriegen so natürlich nur die Kanadier hin.
[mp3] The Rural Alberta Advantage / Don’t haunt this place
You see, contrary to what certain portions of the industry would have you believe, women have not in fact taken over the music world at the expense of everything else. Rather, they are just starting to garner the slice of attention that constituting 50% of the population would generally suggest… As Paloma Faith puts it: „The whole of bloody history has been saturated by men for the last fucking however long! So don’t make it like we’ve suddenly appeared out of the woodwork – we were there already, it’s just that the business has decided to embrace talented women because they think they can sell us after years of boy indie bands staring at their trainers“.
Catherine AD reflektiert die aktuelle Musikszene auf ihrem Blog, die urplötzlich von Frauen wie Duffy, La Roux und Little Boots dominiert zu werden scheint. Doch man muss sich auch fragen, wie viel Berechnung der Labels dahinter steckt, gerade jetzt ihre „weibliche Seite der Musik“ zu entdecken…
Auch wenn es der Titel verspricht: Das Einzige, was ich dem munteren Haufen von Akron/Family zurufen möchte, wäre, ihren abgefahrenen Folk frei zu lassen und endlich mal so richtig abzugehen.
[mp3] Akron/Family River
Dies ist eine Premiere und gleichzeitig Finale; ja, dies ist ein seltener Moment: Ich werde politisch. Ich werde gleich die Online-Petition gegen Internet-Sperren unterzeichnen.
Die Frage, die ich mir vor 5 Minuten gestellt habe, lautete nicht ob ich das poste, sondern ob ich es hier poste. Denn hier ist ein Ort, der auch ohne den politischen Diskurs herrlich bestehen konnte, kann und wird. Und wer hier länger mitliest, weiss, dass ich auch keinen Raum biete für politische Statements. Deshalb sage ich auch nicht: „Und auch Du solltest unterzeichnen!“.
Und sollte es an dieser Stelle eine Diskussion geben, dann wünsche ich mir, es würde keine Diskussion über das Pro und Kontra geben, sondern warum ich so weit gehen muss, einer gewissen Dame zu sagen: „Würden Sie bitte endlich still sein, bitte!“.
Wer bei den entzückenden Headlights 2008 nicht sofort geklickt hat, wird es vielleicht 2009 auch nicht tun. Auf alle Anderen wartet eine wunderbare Version von Cherry Tulips, das TJ Lipple (der ihr drittes Album mischen und masteren wird) neu bearbeit hat. Und ich hätte nicht gedacht, dass man dem noch etwas zufügen konnte…
[mp3:] Headlights / Cherry Tulips (TJ Lipple Remix)
…dann sollte es wenigstens wie ein Lied von The pains of being pure at heart sein…
[mp3] The pains of being pure at heart /Young Adult Friction (live @sxsw)
[edit] Die guten Menschen von Woxy.com hatten die Vier während des SXSW in einer Session. Wenn die im Juni im Knust das halten, was sie hier versprechen…Aber genug geredet – husch, husch rüber zu: TPOBPAH live @WOXY
Blitzsauber, rasend schnell und überhitzt mischt uns das Produzenten-Duo UltraChorus 1901 von Phoenix. Und da ich ja gewiss kein grosser Freund dieser Remix-Manie bin, betone ich ausdrücklich, dass es UltraChorus gelungen ist, der Faszination des Originals noch einen Tick drauf zu setzen.
Klingt: Elektronisch, analog und sehr körperlich – tatsächlich funktioniert das ganz gut zusammen.
[mp3] UltraChorus / 1901 (UltraChorus Remix)
[MySpace] Ultrachorus
Von der heimatlichen Highschool Marching Band ohne Umwege direkt in die Herzen der Indie-Kids. Kein Grund also, dich hinter deinen Haaren zu verstecken, Cacie!
Klingt: Wie ein pappiges Schlagzeug, eine bedrohliche Orgel und extra Echo auf der Stimme halt nun einmal klingen…
[mp3] Cars
Etwas Gutes hat die Krise der Musik ja: Immer mehr wunderbare Menschen aus den USA, GB gehen (müssen?) immer öfter auf Tour. Dieses Mal sind es meine kleinen New Yorker von TPOBPAH. Und nun geht aber auch alle hin!
03/06 – München – 59 to 1
04/06 – Köln – Blue Shell
05/06 – Berlin – NBI Club
06/06 – Hamburg – Knust
07/06 – Utrecht, Holland – Ekko
08/06 – Amsterdam, Holland – Paradiso
[download] The Pains of Being Pure at Heart / Young Adult Friction
Ich überlege gerade: Gibt es eigentlich irgendeinen Künstler, mit dem sich die umtriebige Schwedin Lykke Li noch nicht gezeigt hat? Dieses Mal hat sie sich die beiden Norweger von Rà¸yksopp abgegriffen (deren Eple wohl jedem Computerbesitzer mit erfolgreich installiertem Panther genervt haben dürfte) und intoniert – zu sanft dahin dämmerndem norwegischen Keyboardflächen – eine rührige Melodie. In Wahrheit beweisen beide damit, dass sie getrennt viel mehr können, als hier zusammen.
Klingt: Schüchtern, unaufdringlich bis nett. Dieses Miss it so much wird vermutlich weder Lykke noch Röyksopp irgendwie weiterhelfen.
[download] Lykke Li & Röyksopp / Miss it so much
Wie ich bei das klienicum lesen konnte, selektiert Hype Machine und sortiert per sofort aus: Ab jetzt werden nur noch Blogposts der TOP 100 auf der Startseite präsentiert (alle anderen Blogs fallen dadurch ein paar Klicks nach hinten). Ob die Qualität darunter leidet? Ob ich dadurch Leser verliere (genau das ist mir ziemlich schnuppe)? Doch eines lässt sich nicht von der Hand weisen:
Most of my favorite blogs are not in the top 100.
Und wie soll ich jetzt etwas Neues entdecken…?
Jason Quever schreitet voran mit seiner Spurensuche durch die Pop-Geschichte. Diesmal wird episch und unscharf musiziert: Knöpfe und Tasten auf uralt-Orgeln werden gedrückt, der Bass pulsiert so vor sich hin, während die Trommel dem Rhythmus eher hinterher läuft, als dass er ihn führt.
Klingt: Schleppend. Obwohl Alex Scally einige Stücke arrangiert hat, ist dies kein neues Beach House oder Grizzly Bear Album.
[mp3] Papercuts / Future primitive
Krach war selten so lieblich, wie bei diesen The pains of being pure at heart. Und wenn sie nicht bald mit ihren 3-minütigen Perlen endlich einmal das erfüllen, was ihnen die Apologeten der Popmagazine seit 2007 prophezeien, wird es langsam eng für Ruhm & Karriere – die sie von mir aus bitte jetzt sofort erreichen müssen, müssen, müssen.
Klingt wie: Nie zu krachig, nie zu poppig. So klingen eigentlich nur Bands, die es endlich wissen möchten.
[mp3:] POBPAH / Everything with you
Verlust und Betrug, Abschied und Versagen – die Agonie der Liebe verläuft meist in ähnlichen Bahnen. Eine davon, die Versöhnung mit sich selbst, verarbeiten die Hamburger Jungs von Montag in „Part 3“ – sehr getragen mit ordentlich Schmalz, Geigen und Banjo. Und hinterher merkt man, dass doch eigentlich alles halb so schlimm war.
[free mp3] Montag / Part 3
Kein kostenloser Download, ohne vorher einem total Fremden seine E-Mail zu hinterlassen? Die von Phoenix wissen, wie man’s macht: Oben auf die Grafik klicken, warten bis die Seite geladen ist und dann noch einmal geklickt – und ein weiteres MP3 hat ein neues Zuhause auf eurer Festplatte. Kein Newsletter, keine Einladung und keine Aufforderung, nun doch mal unbedingt für irgendein fades Video von Phoenix abzustimmen – und das für nur 3x klicken.
PS. 1901 ist übrigens auch vortrefflich!
[free mp3] Phoenix / 1901
Diese neue dunkle Seite an den Maccabees, die die 4 Jungs elegant mit Stadion Rock (natürlich im positivsten Sinne) verbinden, ist wirklich sehr gelungen.
Klickt mal einfach auf das „Play“-Symbol und probiert das an euch selbst aus. Und wenn ihr dann noch Zeit habt, dann besucht doch The Maccabees auf ihrer Seite – das lohnt sich!
[mp3] The Maccabees / No kind words
Geschenkt! Diesen Styrofoam Remix, der aus den triumphierenden Bläsersätzen auf An Eluardian Instance (von unseren beliebtesten Kanadiern nach Arcade Fire), einen verträumten beinahe M83-Pop zaubert.
Und nachdem Sie das so gut hingekriegt haben, Styrofoam, schicken wir unsere Leser jetzt auf Ihre Seite bei MySpace.
MP3-Blogs, die auch häufig und gerne twittern, möchten auch einfach mal ein Promo-MP3 oder Links zu Streams in der timeline von Twitter veröffentlichen und so mit den followern teilen. Und da die Zahl der neuen Nutzer bei Twitter täglich dramatisch anwächst, gibt es demnach auch immer mehr Dienste (neben Last.fm oder Blip.fm), die das Verteilen von kostenloser, legaler Musik noch ein Stückchen einfacher machen.
Dork Muffin hat jetzt eine Liste der besten Tools erstellt, die das Beste der beiden Welten ideal verbinden.
[mp3] Caroline Weeks (Bat For Lashes) – Elegy
[mp3] North Elementary – Decade Stylin‘
[Stream] Vampire Weekend Vs. Miike Snow – The Kids Don’t Stand A Chance
Also, ich würde ein neues Album von U2 nicht einmal illegal downloaden.
Du siehst nichts? Hier der direkte Weg zum Video.
Think I am better dance now!
Fantastique! An einem Samstagnachmittag im Pariser Hotel „Mister Bed“ an der Porte de Bagnolet. Während Ra Ra Riot ’Dying is Fine’ unter einer Brücke der Pariser pà©riphà©rique spielen, töten eine Handvoll Jugendliche – völlig unbeeindruckt – nebenan ihre tägliche Langeweile.
Video: Ra Ra Riot Dying is fine (live)
Hall, Chorus, Delay – ist alles drin. Die Schotten von Camera Obscura scheinen also ihre Liebe für den breiten, ausgefüllten Klang entdeckt zu haben. Wall of sound nennt dies wohl der gemeine Musiktheoretiker, während ich verzückt Tracyanne Campbell lausche.
Klingt: Wie etwas, das bei 4AD bestens aufgehoben scheint.
[mp3] Camera Obscura / My Maudlin Career
Website
Ist das da eine Marimba? Oh, dann ist das ein neues Lied von Vampire Weekend! Nein? Bishop Allen sagt ihr? Also, ich hätte schwören können! Na gut, dann muss Ezra Koenig wohl 2008 wirklich wichtig gewesen sein.
Klingt: Wie sich weisse Jungs aus Brooklyn Soweto vorstellen.
[mp3] Bishop Allen / The ancient commonsense of things
Am 12. Februar 2009 wird in mehr als 200 Städten auf der ganzen Welt das Twestival stattfinden. Lokale Twitterer treffen sich an diesem Donnerstag, um einfach mal vom Bildschirm weg zu kommen, sich mit Twitterern aus der Stadt zu treffen und um für charity: water zu sammeln. Diese Idee möchten auch die 309 Künstler (u.a. Bloc Party, The Rakes, Bonde do Role u.v.m.) unterstützen, die ihre Lieder inzwischen auf Twestival.fm zur Verfügung stellen. Man kann die Stücke ganz einfach streamen, gegen einen Mindestbeitrag ($5) downloaden und so zu 100% charity: water spenden. Und erzählt mir jetzt nicht, dass ihr das nicht unterstützen würdet.
Termin: Bremen im Beck’s Bistro am Markt. Los gehts um 20:00 Uhr.
Während die anderen Jungs noch schlafen, basteln Kyp Malone und Dave Sitek (TV on the radio) munter weiter im Studio. Heraus kommt: Verdammt luftiger Pop, den man einmal durch den Fleischwolf gedrückt hat.
Klingt wie: Lower Lo-Fi with higher voices. You’ll love it!
[Stream] Iran
Nachdem sich die Nachbarn wieder einigermassen von The Rifles erholt haben dürften und uns unsere Haustiere auch nicht mehr fragend angucken, gibt’s heute als Nachschlag ein Video von und mit Sky Larkin aus Leeds.
Klingt: Schnell, dreckig und wie 2 Lieder von Los Campesinos in einem.
Sensible Seelen und deren Ohren sollten bei dieser Musik besser schnell zur letzten Platte von The Killers greifen – denn jetzt gibt es Schweinebauch statt Salatteller, Wagner statt Vivaldi: Ten Kens!
Klingt: Wie Musik zum Bastille stürmen.
[mp3] Ten Kens / Bear Fight
Ich kann es ja in den Zeitungen lesen, auf Blogs hören: 2009 wird das Jahr der synthy ladies. La Roux und Little Boots sind erst nur das zarte Plätschern einer noch kommenden, noch grösseren Welle. Ehrlich!
Nun ist diese Julie Doiron, von der ich Euch heute erzählen möchte, gewiss keine synthy lady – ihre knurrenden, verzerrten Gitarren und lieblichen Melodien sollen keine shiny, happy people unterhalten und zum Tanzen eignen sie sich (quasi a priori) wohl auch nicht (es sei denn man schätzt und beherrscht den Ausdruckstanz der frühen 1980er…). Doch erzählt sie uns in ihren Texten – nach Scheitern und Zweifel – von neuem Mut und ihrem wiedergewonnen Selbstbewusstsein als Songwriterin. Und damit wäre sie dann 2009 aktueller denn je.
Klingt: Nach dem ersten Hören wie frühe The Breeders – nur anders.
[mp3] Julie Doiron / Consolation Prize
Wer sind diese The Rifles? Sind das jetzt die neuen The Jam oder Blur? Oder etwa einfach die Symbiose aus beidem? Eine Erfindung ihres Produzenten Ian Broudie? Genau genommen sind sie eine Simulation von etwas, das vorgibt, „neu“ zu sein: Eine künstliche Wiederauferstehung des Britpop. Vielleicht sind sie gerade dadurch sie selbst? Aber: Wäre das dann noch wichtig bei einem Hype, der irgendwann beginnen dürfte, sich selbst auf die Schippe zu nehmen?
Klingt: Schnell, laut und vergänglich. Denn nichts ist so alt, wie die Party von gestern.
[mp3] The Rifles / The Great Escape
Nein, Ihr habt ganz bestimmt noch nichts von diesen Wet Paint gehört (oder?). Doch die Chancen stehen gut, dass sie Euch 2009 irgendwann und irgendwo begegnen werden – wenn, ja wenn Ihr bei dem endlosen Gitarrenfeuer von Dinosaur JR nostalgisch werdet und Euch die Ästhetik Sonic Youth nicht abschreckt. Radiohead hat sie auf jeden Fall schon mal auf dem Radar (Wahrheit oder Gerücht?) und Bloc Party schleppt sie mit auf ihre Tour quer über die Britische Insel (garantiert wahr).
Klingt: Garantiert nicht wie Bob Dylan.
[download] Wet Paint / Save the whale
[myspace] Frisch gestrichen