The Sonics wieder zurück – leibhaftig

Oh, my god! The Sonics spielen am 21.03. in London. Doch, das ist offiziell – und schon fast ausverkauft. Jemand ’ne Schlafcouch in London?

MP3: The Sonics / Psycho!

Springfactory – No more

Ah, Springfactory, ihr klingt so luftig leicht, naiv und auch so Twee. Zuckriger 80er-Jahre-Pop mit perlenden Banjo und Xylophon und schiefen Gitarren. Genau die richtige Musik, um dem Herrn Koch aus Hessen nachher mit einem Lächeln in den Arsch zu treten. Danke dafür. Doch genug der Worte jetzt: Swing, Springfactory, swing!

MP3: Springfactory / No more

Blood red shoes kommen wieder…

Ich komm‘ wieder – keine Frage! Wer Blood Red Shoes auf ihrer Reise mit „Maximo Park“ durch Deutschland verpasst haben sollte, der kann sich jetzt auf ihre Ochsentour durch die dunkle Provinz freuen! Ach, Berlin ist auch dabei…

Wer partout nicht weiss, wo von ich hier rede, der sollte sich You bring me down auf MySpace anhören. Am 15. Februar dann in Bremen – meinen HNO nehme ich besser gleich mit.

Alle Termine findet ihr auf this is our blood red shows website.

George Pringle : Interview

George Pringle

english version here

Jemand sagte: George Pringle wäre wie Allan Ginsberg – nur tanzbar. Am Februar kommt die erste EP heraus und im Interview mit itstoolong erklärt die Diseuse, wie es kommt, dass sie nachts am besten komponieren kann, was ihr an der augenblicklichen Musikszene Englands nicht passt und wie sie über den Film „Control“ denkt.

download: George Pringle / I’m very scared Buster, yes at last

itstoolong: Gleich zuerst die Frage, wie ich Dich ansprechen soll: George oder Georgina?

GP: George ist schon OK. Eigntlich ist mein richtiger Name Georgina, aber jeder nennt mich George.

itl: Die BBC sagt, Du seist „das nächste grosse Ding, das aus Oxford kommt“. NME schrieb über Dich, wie auch „The Guardian“. Was hat es mit diesem hype auf sich? Und wie kommt das bei Dir an?

GP: Es fühlt sich immer noch sehr eigenartig an, wenn man mich um Interviews bittet. Aber es bleibt überschaubar und natürlich ist es auch sehr schmeichelhaft, wenn wildfremde Menschen sich dafür interessieren, etwas über dich zu schreiben – ob gute oder schlechte Dinge: Immer noch besser, als ignoriert zu werden. Ich bin für jede Berichterstattung dankbar, bedeutet es doch, das ich weiter meine Dinge machen kann.

itl: Wie kommt es, dass es gerade Dich trifft?

GP: Das weiss ich nicht. Vielleicht wäre ein möglicher Grund, dass die Entwicklung in der Musik bis vor kurzem doch ziemlich stagnierte. Jetzt dagegen passieren mehr und mehr spannende Dinge, mehr Menschen machen gute Musik und vielleicht bin ich ja jemand von denen. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich bewusst mit der Musik angefangen habe, um diese Art von Aufmerksamkeit zu bekommen. Es ist halt irgendwie passiert.

itl: Garageband (Sequenzerprogramm von Apple) ist Dein „Instrument“: Wie nutzt Du dieses Programm für Deine Kompositionen?

GP: Kommt drauf an. Manchmal habe ich schon etwas im Kopf, das ich dann für eine Komposition nutze. Dann wieder fummle ich einfach nur im Programm herum und schaue, ob etwas Nutzbares dabei rumkommt. Es gibt aber auch Momente, da finde ich einfach einen loop, der mir prompt zusagt. Es ist eben immer unterschiedlich. Aber für gewöhnlich schreibe ich nachts, denn das ist meine Zeit. Man fühlt sich von der Aussenwelt abgeschirmt, hat Abstand vom Alltäglichen und das passt genau zu meiner Art, Musik zu schreiben.

itl: Benutzt Du da dann samples oder programmierst Du eigene Klänge, Module oder loops in Garageband?

GP: Ich habe mir grad erst ein Keyboard gekauft. So kann ich dann meine eigenen loops schneiden, wenn ich erst einmal raus gekriegt habe, wie das geht. Normalerweise nutze ich die beats, die das Programm zur Verfügung stellt. Die sind schon perfekt. Obwohl, wenn man die dann alle auswendig kennt, dann hört man die fortwährend auch in den Stücken anderer Musiker. Also spiele ich ein wenig mit den loops herum, in dem ich Übersteuerungen einbaue oder andere Effekte zwischenschalte, damit sie einen eigenständigen Charakter bekommen.

itl: Kannst Du dich so einfach hinsetzen und komponieren? Wie entstehen deine Lieder und was inspiriert dich?

GP: Ja, das kann ich. Manchmal muss ich einfach alles fallen lassen, faulenzen. Keine Texte, keine Stücke. Einfach Filme gucken, rumhängen und irgendwas machen. Du musst halt alles speichern, was um dich herum passiert; Du musst dir das bewusst machen, über was Du schreiben willst. Das, glaube ich, brauchst jeder, der irgendwie Texte verfasst. Also mache ich es so. An anderen Tagen schiesse ich mich ab, schlafe zu wenig, streite mich…ich lebe dann halt. Dieses Erhöhen der Dinge hilft, um den kreativen Prozess anzuheizen. Obwohl es natürlich kein guter Ratschlag wäre, dies im Übermass zu tun. Ich schreibe auch viel, ohne das Geschriebene gleich zu kontrollieren, zu bewerten oder zu korrigieren. Das läuft ganz gut.

itl: Eine Frage zu den Texten: Welcher Schrifsteller oder Dichter beinflusst Dich? Gibt es da jemanden, den wir unbedingt auch lesen sollten?

GP: Ich schreibe meine eigenen Texte, bin aber durch andere Autoren und Dichter beinflusst. Doch nicht nur Musiker oder Schriftsteller inspirieren mich. Aber als Einfluss würde ich Truman Capote, Emily Dickinson, Ogden Nash, Bret Easton Ellis, Jeofforey Eugenides und Charles Dickens nennen.

itl: Du bist Solokünstlerin – warst Du schon mal in einer Band?

GP: Klar! In einer diesen typischen Punkbands auf der Schule. Wir waren zwar miserabel aber hatten auch Spass dabei. Ich stand mit der Gitarre vorne und habe gesungen. Mein Gitarrenspiel war grauenhaft, aber das machte mehr Spass, als gut spielen zu können…

itl: Bist Du im Vergleich lieber Soloartist, oder wärst Du doch lieber Teil eines gemeinschaftlichen Projekts?

GP: Ich habe einige Projekte mit anderen Musikern hinter mir. Aber, ehrlich gesagt, fühle ich mich als Solokünstlerin – auch was das Schreiben betrifft – wohler. Ich muss halt alles kontrollieren können.

itl: Könntest Du dir vorstellen, dass irgendjemand Deine Songs remixt?

GP: Aber ja! Ich wünschte, jemand Talentiertes würde kommen, um meine Lieder zu remixen. Dann würde ich auch aufhören, alles kontrollieren zu wollen. Es ist schon beeindruckend, wenn ein Anderer deinen Songs ein neues Leben einhaucht. Das ist eine echte Wissenschaft für sich. Ich würde auch gern einmal andere Stücke, oder meine eigenen, remixen…

itl: Wie sieht „die perfekte Show“ für Dich aus? Sollen die Leute lieber tanzen, oder still den Texten lauschen? Vielleicht aber auch beides?

GP: Wow! Die „perfekte Show“ in meinen Augen wäre, wenn das Publikum einige Texte kennen würden, laut klatschen würde, trinken, lachen und auch ein bisschen traurig sein könnte. Wenn man in einer kurzen Zeit alle diese Gefühle – innerlich, wie auch äusserlich – durchlebt und artikulieren könnte, wäre es die ideale Show. Die Leute sollten aber auch still bleiben können, um meine Worte verstehen zu können. Manchmal ist das Gebrüll halt so laut, dass ich selbst nicht mehr gehört werde. Ein bisschen tanzen wäre auch OK.

itl: Was denkst Du über Deine Auftritte – gibt es Platz für Improvisationen, wenn doch alles in Garageband aufgenommen werden kann und einfach 1:1 auf der Bühne abgespielt wird?

GP: Ich glaube, mir würden Improvisiationen sehr gefallen, doch habe ich so viele Worte im Kopf, die ich transportieren möchte, dass das jammen nicht unbedingt höchste Priorität für mich hat. Ich würde die Livemusik eher mit Projektionen, Licht und Stimmung anreichern. Nicht so sehr mit Instrumenten. Ausser natürlich einer Geige. Das würde passen. Oder auch ein Streichquartett für Lieder wie „Carte Postale“ und „SW10“.

itl: Beobachtest Du die englische Musikszene?

GP: Manchmal. Ich kenne wenig gute Musik und stehe nicht so sehr auf die englische Musik. Die Foals [MP3]: Foals / Balloons gefallen mir, aber sie sind für mich bei weitem nicht so innovativ und „revolutionär“, wie manche gerne behaupten. Sie sind gut, klar. Aber normalerweise bin ich häufig im Netz unterwegs, um kleine, unbekannte Gruppen zu entdecken. „Errors and Friendly Fires“ gefallen mir auch, Patrick Wolf noch immer. Ich habe so einen richtig guten Typen gehört, der sich „Watching Arthouse Films With My Daughter and he’s really fun“ nennt. Der schreibt auch. Doch viel zu oft bin ich bitter enttäuscht von der „neuen Musik“ aus England. Aber wir haben ja noch gute DJs.

itl: Gibt es jemanden aus Deiner Heimatstadt Oxford, den wir unbedingt kennen sollten und den Du uns empfehlen würdest?

GP: Hmm, ich denke „Foals“ sind geläufig – die kommen aus Oxford, wo ich zur Uni gegangen bin. Ich bin mir sicher, jeder hat von denen gehört. Oxfords Szene ist eigentlich erbärmlich. Die schotten sich zu sehr ab und wollen auch nicht nach draussen – nischenhaft und selbstzufrieden. „Jonquil“ sind aber eigentlich ganz OK.

itl: Eine Frage zum Schluss: Wie hat Dir „Control“ gefallen?

GP: Ach, Fotografen sollten keine Filme drehen – alles sieht so sauber, stylish aus und hat wenig Mitreissendes an sich. Es gab natürlich auch gute Momente, aber dann haben die weiblichen Darsteller, die alle sehr ein-dimensional ausgelegt waren, doch enttäuscht. Am meisten bin ich vom Hauptdarsteller enttäuscht. Der ist nicht kalt genug gewesen, um Ian Curtis wahrhaft darstellen zu können. Der hatte viel zu grosse Augen und sah so süss aus. In meinen Augen stelle ich mir Ian Curtis eher mit zusammen gekniffenden Augen vor; als jemand, der einen ziemlich durchtriebenen Charakter hatte. Aber das hat auch viel mit dem Mythos zu tun. Ich weiss, das der Filmemacher Joy Division kannte, aber ich fand Ian Curtis in „24 Hour Party People“ hundertmal besser!

Tim Williams drüben bei Daytrotter

Tim Williams © Illustration by Johnnie Cluney

In der Reihe der köstlichen Sessions hat Daytrotter Studios Tim Williams eingeladen. Zu hören ebenda.

MP3: Tim Williams / Novel (Daytrotter Session)

Morgen dann das Interview mit mir und George Pringle. Quel moment dà©licieux!

Wer ist Colleen?

Im Grunde genommen passt sie überhaupt nicht in dieses Weblog. Zu barock, zu ätherisch und geisterhaft. Doch da ich mich selten darum schere, was gerade passt oder nicht passt, passt ein wenig Wassermusik jetzt einfach.

MP3: Colleen / Floating in the clearest sea

Und wer ist ’sie‘? Sie, das ist Colleen. Eigentlich heisst sie Cà©cile. Ach ja, die Blogothequen hatten sie auch schon.

Den Bejar und Sydney Vermont

Hello Blue Roses

Raleigh hiessen früher uncoole Fahrräder aus England, die den einzigen Vorteil hatten, das ich sie mir nie leisten konnte. Und die ich heute, wo ich sie mir leisten kann, nicht fahren würde. In den letzten Monaten häufen sich aber die Berichte, dass Raleigh in den USA eine verflucht heisse Stadt sein muss: Immer mehr von diesen US Kids aus Raleigh fördern einen spannenden Output zutage. Jetzt gesellen sich auch The Light Pines dazu und basteln mit an der Legende von Raleigh. Spannend.

MP3: The Light Pines / The healers

„Beim nächsten Mal wird’s noch mal besser“, denkt sich Den Bejar, der neben Destroyer, Swan Lake und The New Pornographers Zeit genug findet, zusammen mit Sydney Vermont mal eben in die 1980er Jahre zu reisen. Ob das passt? Die Grundstimmung von Hello, Blue Roses ist mir ein wenig zu blumig und verträumt. Aber ich habe aber kein Problem damit – höchstens sorge ich mich darum, was Den eigentlich in seiner Freizeit so treibt…

MP3: Hello, Blue Roses / My shadow falls

Rumskib? Rumskib!

Rumskib

Meisterwerk oder Plagiat oder beides? Was die Sängerin Tine Louise von Rumskib allein mit ihrer Stimme an wohligen Schauern erzeugt, ist schon gigantisch.

MP3: Rumskib / Sneak

Ja, es muss schon einiges passieren, bevor ich mich ernsthaft mit musikalischen Randerscheinungen wie „nu Gaze“ beschäftige. Allein die Nennung des Begriffs ruft in mir schon ernsthafte Beklemmungen hervor. Was ich da so hörte, klang allzu oft eine Spur zu dramatisch, zu pompös oder einfach zu kitschig. Oder – was es schon eher trifft – zu sehr wie ein Aufguss von Dead can Dance oder den Cocteau Twins, die ich heutzutage einfach nicht mehr hören muss.

Mein Erstaunen war jedenfalls gross, als ich merken musste, dass Rumskib nichts von meinen Vorurteilen bestätigen wollen: Die können ja richtig losknallen! Und wer glaubt, dass dies nur auf „Sneak“ mögich sei, der hat nicht mit diesen Dänen gerechnet: Mühelos gelingt den Beiden der Seilakt zwischen den genretypischen, tristen Momenten und leuchtenden Ausbrüchen. In dem sie dunkel und hell vermengen, finden sie originelle Strukturen, die sie weit über ähnlichen Bands stehen lässt. Da dürfte sich so manche andere Shoegazeband ganz schnell noch einmal ins Studio zurückziehen und alles neu überdenken.

Tatsächlich habe ich mich also gerirrt: Ich gelobe Besserung. Nur der Begriff „nu Gaze“ kommt mir so bald nicht mehr über die Lippen.

Duffy – Rockferry

Duffy_Rockferry Irgendwer flüstert mir zu, dass diese Duffy aus Wales das „nächste grosse Ding“ am Musikhimmel wird. Hm, ob sich da die Musikpresse nicht mal wieder gewaltig in die Nesseln setzt? Ach, sollen sie nur – bei dieser grandiosen Musik ist mir sowieso schnurzegal, was Kritiker schreiben…

Download: Duffy / Rockferry

„Nein! Nicht schon wieder eine neue Dusty Springfield“, dachte ich noch bei mir, als ich heute Morgen beim lockeren Durchhören auf „Rockferry“ stiess. Und als ich auch noch lesen musste, dass jetzt Duffy dran sei, ordentlich für Schlagzeilen zu sorgen, winkte ich schon ab und beschloss, das ich so etwas nicht hören wollte.

Na gut, eine zweite Chance kriegst Du noch. Doch was ist das? Ich ertappe mich dabei, wie mir schon bei den ersten Klängen des Pianos ganz schummerig wird. Das ist sinnlicher 60er-Jahre-Liverpool-Pop vom Feinsten! Und dann erst Deine Stimme – wo holtst Du die nur her? Bei Deinen gerade mal 1.65 Körpergrösse. Und dann schreist Du im Mittelteil (warum schreist Du nur so?) so herzzerreissend schön. Spätestens bei dem Gitarrensolo zum Schluss hast Du mich voll und ganz auf Deiner Seite. Unglaublich: Das mir…

So, ich setze mir noch einen Kaffee auf und höre noch eine Runde Rockferry. Doch, ich höre so etwas gern. Schaut nicht so pikiert, nachher kann alles schon ganz anders sein…

PS. Duffy: Sollte es dann widererwartend nun doch nichts werden – mit Ruhm und so – dann kannst Du mich gern anrufen. Für mich brauchst Du kein Star zu sein. Nur nimm diesen verdammten Lolita-Ton aus Deiner Stimme. Ich kriege sonst noch Ärger.

Fussnoten

„Kinder, was isses schön!“ – Über delikate Szenen in Kinderfilmen (wenn Kinder gerade im Raum sind) berichtet der fantastische Herr Martenstein in der Zeit.

„Guten Tag, wir wollen mal eben Ihren Computer beschlagnahmen“ – Was passieren kann, wenn einem mal die eigene Emailadresse gemopst wird: Hausdurchsuchung!

Wie Männer aussehen, die sich wie „KISS“ anmalen – und sich dann auch noch filmen lassen – zeigt dieses Video: Radar Bros. / When Cold Air Goes to Sleep

[tags]DRM sux[/tags]

Cheap Beat – die Schweden können es doch noch!

‚Best undiscovered track‘ würde man so etwas wohl nennen. Ich kann aber nicht sagen, ob Cheap Beat noch wirklich eine unentdeckte Entdeckung 2008 sind. Nur dieses: Das was jetzt folgt, ist so etwas wie eine dringliche Empfehlung von mir.

Als ich schon gedacht hatte, dass die schwedische Popmaschine langsam aber sicher anfängt, mir auf die Nerven zu gehen, oder – im besten Fall – einfach eintönig zu werden, kommen Cheap Beat daher und wischen den ganzen musikalischen Köttbullar vom Tisch.

Ihr Rezept gegen Hausmannskost? Energetischer Pop, mit rotzigen Zwischentönen und ein ungetrübter Blick für das, was ihre skandinavischen Kollegen unbeachtet lassen. Na, bitte: Die Schweden können es doch noch!

Download: Cheap Beat / Club Cheap Beat

Xiu Xiu – mit Pauken und Trompeten untergehn

Xiu Xiu

Auf die Suche nach Xiu Xiu begibt sich Jamie Stewart und so klingt auch „Woman as lovers“. Nur was ist es, wo nach er sucht?

Ich stelle es gleich vorweg: Ich mag Xiu Xiu – oder vielmehr: Es gab eine Zeit, da mochte ich Xiu Xiu. Was ist also geschehen mit ihm (oder sollte ich besser sagen: Mit mir). Er kann mich einfach nicht mehr überraschen! Die Luft ist raus, der Motor stottert. Man merkt ihm an, dass er kalt und berechnend geworden ist. Alles, was zuvor noch als unerhört und kompromisslos glänzen konnte, wird jetzt zu angestrengt auf „schräg gebürstet“. Und verkommt dadurch zur blossen Pose.

Denn 2008 versucht Jamie voreilig zu „gefallen“. Doch er ist auch schlau genug, seinen Anhängern genau das zu geben, was sie (scheinbar) von ihm erwarten: So bemüht er sich unentwegt, Harmonie oder Harmonien gar nicht erst aufkommen zu lassen. Immer um grösstmögliche Unberechenbarkeit bedacht, wird er leicht zu einem Synonym für intellektuelle Querköpfigkeit, die sich einfach nur noch ins Lächerliche hinein steigert.

Der Intellekt ist für mich (ganz subjektiv) der Tod einer jeden lebendigen Musik. Uns Hörern bleibt dies auf „Woman as lovers“ nicht erspart.

Xiu Xiu: Album-Stream komplett

ps. „Under Pressure“ (David Bowie und Freddie Mercury) wird gleich mitgecovert. Und das ist ihm wirklich gelungen.

Ian Curtis: Interview

Wohin Control im Augenblick führen wird, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Demnach: Bevor alle über Ian reden, lasse ich Ian reden.

Download: Ian Curtis and Stephen Morris Interviewed By Richard Skinner

Download: Joy Division / She’s lost control (live at BBC)

Hat die BBC eigentlich schon einmal den Nobelpreis gewonnen (den kriegt doch sonst jeder Arsch)? Heute Abend bekommen sie ihn von mir – nicht nur für das da oben.

Hasen

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Photo by: www.nostalgiacentral.com

Teil 3 bringt uns von Manchester nach Liverpool; also nicht viel weiter als gestern – zumindest geographisch.

Liverpool war nicht nur die Heimat von Mel C. und The Beatles, sondern auch von Echo and the Bunnymen, die uns 4 Veröffentlichungen voller Eigensinn, entfesselter Energie und zum Schluss lakonischer Grösse hinterliessen. Doch das konnte nicht existieren – geschweige denn überhaupt entstehen – ohne den Einfluss, die die Über-Vorbilder The Beatles (bewusst oder unbewusst) ausübten.

Es lag also nahe, dass sie die Heroen ihrer Kindheit einfach covern mussten.

Die ersten Klänge von ‚All you need is Love‘ lassen uns noch im Glauben, dass mindestens Ravi Shankar (oder wie heisst dieser Strolch noch?) seine Finger mit im Spiel haben dürfte. Doch spätestens bei den ‚Fanfaren‘, die die Marseillaise anstimmen, erkennen wir, dass alles was wir brauchen, Liebe ist. Das Ganze mündet dann eher unfreiwillig in einem Finale, in dem alle mehr oder weniger perfekt durcheinander singen.

Nicht immer reicht die Kopie (Coverversion) an das Original heran. Hier erleben wir, wie dem Original einfach ein ‚zweites Original‘ nebengestellt werden kann. Und das ist Kunst.

MP3: Echo and the Bunnymen / All you need is love (The Beatles)

Radiohead covert The Smiths

Erinnert sich noch irgendjemand an die Zeit als Radiohead noch wirklich gut waren? You Ain’t No Picasso hat – wenn auch ohne sein Wissen – den nächsten Teil zu meiner Serie „Fällt mir jetzt kein Beitrag ein, bau‘ ich noch ein Cover ein“ beigesteuert.

MP3: Radiohead: The Headmaster Ritual (The Smiths)

Und wo wir uns schon mit Manchester beschäftigen: Lange habe ich auf den Film Control warten müssen – heute war es dann soweit! Anton Corbijn führt uns in reflexiven (schwarz-weiss) Bildern aus einem vereinsamten Manchester direkt in die krude Gedankenwelt des Ian Curtis. Und Joy Division spielen dazu. Mehr verrate ich nicht. Am nächsten Donnerstag heisst es: Ins Kino, citoyens!

[tags]Control, Ian Curtis[/tags]

Everything hits at once

TV on the radio

Die Woche der Coverversionen ist hiermit eröffnet.

Nun, mit Coverversionen verhält es sich ähnlich wie bei kinderlosen Ehepaaren – nicht jeder Schuss ist zwangsläufig ein Treffer. Gelungen oder nicht gelungen? Selbstverständlich liegt die Entscheidung ganz bei mir bei Euch bei mir.

TV on the radio / Mr. Grieves

PS: Ich poste jeden Tag eine neue Coverversion – neue Musik 2008 geht mir einfach zu langsam.

ErziehungsCamp08

Auch itstoolong schickt eine Abordnung zum wordcamp08 nach Hamburg vom 26.01. bis 27.01.08. Wir freuen uns sinnlos.

[tags]Wordcamp 2008, WordCamp08, Erziehungscamp[/tags]

Na, wie war ich?

Hat 2007 tatsächlich gefragt. Ach, frag mich nächstes Jahr einfach noch einmal, OK?
Und jetzt: Raus aus dem Internet und im richtigen Leben feiern.
Euch alles Gute!

MP3: Darn that dream / Miles Davis (Kenny Hagood)

Grandios! Puddle city racing lights!

Du siehst nichts? Video auch nach dem Klick

Ich muss sagen: Schon nach den ersten Klängen von „Tokyo Moon“ bin ich sprachlos. Und das bin ich viel zu selten.

Damals, noch als kleines Kind, wünschte ich mir, dass ich augenblicklich (spätestens am 26. Dezember) in einen festen Winterschlaf verfallen sollte, aus dem ich erst am 24. Dezember des folgenden Jahres wiedererwachen wollte. Endlos lang erschien mir einst die Zeit des Wartens auf’s Fest und Silvester, so dass ich sie so einfach auf ein erträgliches Mass verkürzen wollte. Und heute? Heute kann es mir gar nicht schnell genug gehen, dieses Jahr endlich vom Hof zu jagen.

Aber halt! Ich habe da noch etwas, das ich Euch auf keinen Fall vorenthalten möchte. Etwas deliziöses; ein premier album grand cru classà©, das man nur besten Lesern und Hörern serviert: „Puddle city racing lights“ von Windmill.

Was Matthew Thomas Dillon hier in zwei, drei Strichen hinwirft, klingt haargenau so, als träfen sich St. Pepper, Ziggy Stardust und Animal Collective nach einer Gruppensitzung am Abend und Matthew Thomas Dillon täte nichts anderes, als das Ganze am Piano zu begleiten. Fast schon weinselig stimmen Chöre ein; Orchester und Schlagzeuger treiben alles vor sich her – und wenn einmal kurz Melancholie aufkommt, wird die spätestens im nächsten Lied weggeblasen. Geht alles!

Hätte ich einen Wunsch frei, dann liefe „Puddle city racing lights“ am 1. Januar einmal komplett durch auf allen Fernsehsendern. Dann würde ich zufrieden einschlafen.

MP3: Windmill – Plastic pre-flight seats

Tulsa – Shaker

Tulsa

Tulsa gebührt heute Abend (oder einen ganzen Blogbeitrag lang) meine ganze Aufmerksamkeit – denn auch sie werden 2008 ganz einfach gross!

Ach ja! Dieser schwebende Klang des Fender Rhodes, das alles auf „I was submerged“ so herrlich zusuppt. Und, in dem alles einmal durchs Hallgerät gejagt wird, Liebe, Verlust und Abschied einfach vergessen lässt. Und dann der Gesang, der klingt, als hätte man ihn in einen dieser Canyons hineingeschrien und die Echos aufgenommen. Nein wirklich, hier ist einfach alles enthalten. Ich habe Euch mal netterweise ein Lied davon herausgesucht, das ich letzlich auf einem dunklen Heimweg unter dem Kopfhörer hatte – und was mich prompt erwärmte. Mehr als jeder Punsch auf unseligen Weihnachtsmärkten es je vermag…

MP3: Tulsa / Shaker

Evangelicals – The Evening Descends

Evangelicals

War dieses Weihnachten wirklich das letzte auf Erden? Werden die Evangelicals gross? Werden sie beim SXSW spielen? Ändert itstoolong bald schon wieder sein Theme? Dieses 2007 ist noch nicht einmal ganz ausgestanden, da wage ich schon die ersten Blicke in den Kaffeesatz für 2008. Genau beobachten würde ich diese Evangelicals, denen ich ein gutes Jahr prophezeie. Selbst mit ihren dezenten Anklängen an Cocteau Twins – natürlich ohne Liz Frazer. Ich hoffe, die sind mir jetzt nicht böse, wenn ich das schreibe?

MP3: Evangelicals / The last christmas on earth

Wie ich über Musik spreche, die ich nicht gehört habe

Nicole Atkins

Besser als Muttis Weihnachtskekse – alle MP3 im Player

Da ist man mit dem ‚Guide Hachette des Vins‘ im Kopf zum Weinhändler getrottet, hat brav allen Idioten – die man irgendwann kennenlernen durfte, und die man ausgerechnet heute trifft – „ein schönes Weihnachtsfest“ zurückgewünscht (obwohl man dem Einen oder Anderen genauso gut eine groteske Rutschpartie auf dem Blitzeis – mit versammelten Geschenkpaketen wünschen könnte). ‚Wham’s Last Christmas“ dudelt noch lange nicht zum letzten Mal im Radio (oder das, was vom Radio übrigblieb), Advent feiern wir in den Alpen. Ihr merkt schon: Es ist Weihnachten. Frage: Warum gibt es eigentlich nur entweder Weihnachtsfanatiker oder Weihnachtshasser und nichts dazwischen?

Macht’s so wie ich – nehmt es einfach hin, befeuert Euch ordentlich mit ausschliesslich gutem Rotwein und freut Euch auf neue, spannende Musik.

Jetzt wirds dramatisch! Zum Beispiel auf ‚Neptune City‘ von dieser himmlischen Nicole Atkins, die mir mit ihren Post-Hippie-Melodramen zwar so nicht ganz geheuer ist, aber auf ‚Brooklyn’s on fire‘ beweist, was ihre Stimme von allen anderen Möchtegerns unterscheidet: Sie hat nämlich eine!

MP3: Nicole Atkins / Brooklyn’s on fire!

So we may be gorgeous, so we may be famous…

…come back when we’re getting old. Oh weh, Comebacks. 2007 war ein Jahr, in dem es eine Menge Comebacks gab. Eine Menge Led Zeppelins und Spice Girls, die da über die Bühne fegten. Wirklich schmerzfrei verlief das nicht immer – weder für uns, noch für die Beteiligten selber.

Ein gutes Dutzend Bands. Und eine alte Frage tritt hervor – sind es wirklich die Bands, die das Comeback forcieren? Ist es dieses unbestimmte Gefühl in den Köpfen der Protagonisten, das ultimative Konzert einfach noch nicht gespielt zu haben? Oder ist es einfach die Tatsache, dass die Verkäufe aus CDs so dramatisch sinken, dass nur noch Konzerte Erlöse bringen, die den Stars den Lebensabend versüssen und Angestellte der Plattenfirmen im Augenblick vor Hartz 4 bewahren?

Das (ausschliesslich) persönlich Schönste habe ich persönlich in Hamburg gesehen; das Zweitschönste kommt vielleicht nächstes Jahr nach Deutschland.

Kommen jetzt the Smiths in 2008 zurück?

mp3: James / Destiny calling

[tags]James, musik kostenlos downloaden[/tags]

Das Beste aus 2007 (Teil 2)

Besser als Jahresrückblicke mit J.B.K. – meine Lieder 2007 im MP3-Player

Geht gleich ohne Umschweife weiter…

Canon Blue / Ennui
The Go! Team / Grip like a vice
Panda Bear / I’m not
White Rabbits / Dinner Party

Daniel James aka Canon Blue verschenkt übrigens seine Halcyon EP auf MySpace.

Interpol hatte auch eine neue Platte.

[tags]Canon Blue, The Go! Team, Panda Bear, White Rabbits[/tags]

Everybody's talking about pop music

mp3: M / Pop Muzik

Wird alles anders hier

In der Zwischenzeit gibt es alle aktuellen mp3 von itstoolong auch weiter im Flashplayer.

Bon Iver

Elvis Perkins mag so etwas und das gute Magazin Pitchfork leckt sich alle Finger.

Akustische Gitarre, winselnder Gesang – was zuerst so klingt, als würde ich Euch heimlich eine selbstgespielte Tonaufnahme unterjubeln wollen, entpuppt sich schnell als so etwas wie ein letzter Tipp für 2007. Denn „New Folk“ 2007 wird langsam alt. Und es drängt sich mir bei diesem ganzen „New Folk“ die eine Frage auf: Wann klang das Ganze ein einziges Mal nur halb so vielschichtig und berührend wie dieses Stück von Bon?

Ich glaube, 2007 können wir eh schon vergessen und unsere Best-of-Listen ruhig schon einmal diktieren – wer jetzt keine guten Lieder schreibt, schreibt sowieso keine mehr.

MP3: Bon Iver / Skinny love

Hier streamt komplett „For Emma, forever ago“

There comes a train!

Vorsicht, Deutsche Bahn content!

Liebe Pendler,
ist es eigentlich sehr kalt, wenn man dort am Gleis wartet?

MP3: Nick Cave / Train long-suffering

[tags]Bahncontent, Nick Cave[/tags]

Yeasayer – 2080 bin ich schon lange tot

Jetzt also weniger Rock ’n‘ Roll, mehr mal was mit Weltmusik. Obwohl, so ganz stimmt das bei Yeasayer nun auch wieder nicht, schliesslich sind die ja nur aus Brooklyn. Eigentlich doch per se ein Ort für handfeste, urbane Klänge. Doch gegen so ein bisschen spirituelle Erbauung durch ethnische Percussion und esoterische Syntheklänge haben auch die bestimmt nichts einzuwenden. Und zu viel Talking Heads zu hören, schadet ja auch nicht. Aber das dann gleich Weltmusik zu nennen, ist dann doch des Guten zuviel. Also ist das jetzt doch was anderes, das die Yeasayer da spielen? Und was dann? Weil es sonst sowieso keiner macht, darf ich es ja dann vielleicht: Hippiemusik! Soll man mich jetzt also ungestraft Hippie nennen dürfen, wenn ich auch noch behaupte: „Ja, das hier ist wirklich OK?“. Sei’s drum, es ist halt so.

MP3: Yeasayer / 2080

[tags]Yeasayer, All hour cymbals[/tags]

The Poison Control – Love is the answer, until you get cancer

„This band is one of my new faves!“, schreibt jemand über die zappelig, nervösen The Poison Control in den Kommentaren zu ihrer Daytrotter-Session.

MP3: The Poison Control / Magic circle symphony

„Love, love is the answer, until you get cancer“. Dort drüben bei Daytrotter gibt’s noch mehr von diesem Gift.

[tags]The Poison Control, musik kostenlos downloaden[/tags]

Editors – We try to touch on death in a positive way

Statt beinhart existenzieller Dunkelheit, Morbidität und Verlust („You are fading“) nun urplötzlich alles rosarot? Weit gefehlt, dieser Paradigmenwechsel findet bei den Editors nicht statt.

Denkt Ihr auch, dass Editors bloss so eine verkappte Coverband von „Interpol covert Joy Division covert Echo and the Bunnymen“ sind? Dann hört mal, wie die sich auf „Smoking outside the hospital doors“ nun verdammt nah an die jubilierenden Hymnen à  la Snow Patrol ranrobben. Das sollte für einige Verwirrung bei den loyalen Fans der Birminghamer sorgen. Wer schreit da Ausverkauf?

Ein zwiespältiges Vergnügen, wie ich finde, doch die Editors dürfen das. Und ich denke gar nicht darüber nach, ob das überhaupt zu denen passt. Es ist ganz einfach nur ein Stück Abwechslung auf ihrer betont grauen CD „An end has a start“. Denn wie sagen sie so schön: „We try to touch on death in a positive way“.

MP3: Editors / Smokers outside the hospital doors

Editors auf MySpace

[tags]Editors, An end has a start[/tags]

Ungdomskulen

Ungdomskulen

Diese ungdomskulen sind gut. Richtig, richtig gut. So gut, dass ich sogar meinem Abscheu vor Progrock aus dem Fjordland ablege. Heute Abend ist mir halt mal nach wildem Rumgeknüppel. So. Jetzt aber schnell das hier hören, bitte!

MP3: Ungdomskulen / Modern drummer

[tags]Ungdomskulen, mp3 gratis download, kostenlos musik anhören[/tags]

Jimmy Eat World erleben ihr Stalingrad

Den eigenen musikalischen Untergang – in 12 Lektionen – proklamieren Jimmy Eat World auf „Chase the light“.

Vielleicht sollte ich weiter ausholen, um verständlich zu machen, wie sich die 4 aus einer grauen Vorstadt von Phoenix/Arizona aufmachten, mit „Static Prevails“ und „Clarity“ die Anerkennung zu erlangen, die eigentlich geradewegs in den Rockhimmel hätte führen können. Doch genau das werde ich nicht tun. Nichts ist so langweilig wie Geschichten über eine Musik aus der „guten, alten Zeit“ zu erzählen.

Nein! Heute, da schreiben wir 2007 und heute ist nicht mehr wichtig, was einmal war. Heute gefallen sich Jimmy eat world in ihrem hier und jetzt. Und lassen mit ihrem plumpen Rock, ihrem öden Gegröhle und ihren schmierigen Hooks keine Möglichkeit aus, alles in Grund und Boden zu versenken und verbrannte Erde zu hinterlassen. Ich frage mich da nur: Vielleicht interessiert sie die Anerkennung ja gar nicht mehr? Vielleicht versuchen sie ja nur „dem neuen Publikum“ genau das zu geben, wo nach es dürstet? Dann wäre ihnen mit „Chase the light“ wohl noch etwas gelungen. Doch wer will so etwas schon?

Zum Schluss die gute Nachricht: Wer bei „Futures“ geglaubt hatte, dass es nicht noch belangloser gehen könnte, der wird mit „Chase This Light“ nun eines Besseren belehrt. Auch eine Art Fortschritt also…

So geht es auch: MP3: Jimmy eat world / Lucky Denver mint (live 2001)

Saam filmt Klaxons

Klaxons
©Partizan

Ein Screenshot eines neuen Films von Tarantino? Nein, es ist das Video zu Klaxons’ „It’s Not Over Yet” von Saam/Partizan. Mir stockt der Atem…

Click HERE for the Klaxons’ movie!

[tags]Klaxons, It’s not over yet, Partizan[/tags]

Ein Livekonzert, das 639 Jahre dauert

Das längste Livekonzert der Erde verdanken wir John Cage mit seinem ASLSP. ‚As slow as possible‘, so lautet die Tempoangabe des Komponisten. Geduld sollte man also mitbringen, wenn man live dabei sein möchte: Das Konzert dauert immerhin 639 Jahre.

ASLSP in der Video-Direktübertragung.

„Schläft da einer auf seiner Hupe?“

[tags]john cage, aslsp, Halberstadt[/tags]

Jeremy – You're alright

In Wirklichkeit sind die Remixer die grossen Stars. Musiker würden das ja wohl so nie zugeben. Irgendwann merken die das dann wohl doch und vertrauen auf die heilenden Kräfte des Remix. Hier hat Allen Andrà© Anjos (RAC) Hand angelegt, der auch bereits für Bloc Party, The Shins, CSS und so weiter in die Bresche sprang. Jeremy schickt uns hier mit Schwung in die restlichen Sonnentage. Und die Frage, was dann hinter dem Horizont kommen wird, kann er auch nicht beantworten. Braucht er auch nicht.

mp3: Jeremy / You are alright (RAC mix)

Die LP-Version gibt es bei YouTube

[tags]Jeremy, Allen Andrà© Anjos, Bloc Party, The Shins, CSS[/tags]

Grandaddy – Elevate Myself

Bei dem Liedchen „Elevate myself“ von Grandaddy stimmt einfach alles. Nur nicht mit mir – warum mir der Name bis gestern kein Begriff war, will mir nicht in den Kopf. Umgekehrt will mir dieses verfluchte Liedchen jetzt dort nicht mehr raus.

PS. Neues von Grandaddy? Da komme ich wohl zu spät, 2006 wurde der kreative und kommunikative Kollaps der Band erkannt und die Maschine gestoppt. Aargh!

DirektlinkYouTube: Grandaddy / Elevate myself

[tags]Grandaddy, Elevate, Myself, nature anthem[/tags]

60 Sekunden Filmfestival

Wie lange braucht eine gute Geschichte, ein guter Plot? 60 Sekunden?

Zeit, lehrt uns Wikipedia, bezeichnet die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form der Ordnung des Auftretens von Ereignissen. Der Begriff „Zeit“ wurde zum Thema für Physiker und Philosophen und beschäftigt uns, die wir in einer hektischen Zeit uns wähnen, mit immer neuen Fragen.

Das Festival Filminute stellt sich diese Fragen nicht. Oder nicht direkt. Eher schon, wieviel Zeit ein Film braucht, um ein Film zu sein. Deshalb hat Filminute Filme. Eine Menge Kurzfilme und eine einzige Vorgabe: Kein Film darf länger als 60 Sekunden dauern.

Eine Jury gibt es auch, d.h. jeder, der sich anmeldet, könnte abstimmen. Was nach „social community“ duftet. Mich aber an dieser Stelle nicht reizt. Eher schon zu betrachten, wie die Filmemacher mit dem Zeitdruck fertig werden. Wie sie versuchen, mit der Zeit trickreich zu spielen, sie zu umgehen oder Teil des Plots werden zu lassen.

Und da ich jetzt keinen Film mit einem Direktlink promoten möchte, gebe ich dann schon lieber einen direkten Link auf die Seite, auf der alle 25 Filme zum Klicken und anschauen kompakt bereitliegen:

Die 25 Filme bei Filminute

Man muss ja auch nicht zu allem und überall seinen Mostrich dazu geben.

„Time isn’t after us, time isn’t holding us.“

yes