Von am 25. Februar 2008 in mp3 des tages

Warum ich kein Blogger (mehr) sein möchte

Als Fussballfreund kennt man diese Szenen: Kaum wälzt sich ein Spieler am Boden, eilen schon die Ersten zur Solidaritätsbeschimpfung des Treters. Denn schnell ist der Schuldige ausgemacht und eine Zusammenrottung entsteht, die dann meistens im kollektiven Schubsen und Fallen endet.

Dieses Szenario lässt sich beinahe 1:1 auf das beliebte Spiel „Journalist prügelt auf Blogger ein“ (manchmal auch umgekehrt) übertragen. Da schlägt dann, nach einer drittklassigen journalistischen Polemik, schnell die Stunde der hinteren Blogreihe, die lautstark krakeelt und glaubt, sich – ungefragt – solidarisieren zu müssen. Mit wem, für was? Überhaupt scheint mir die Zusammenrottung im Netz der neueste Trend zu werden. Früher nannte man so etwas abschätzig Pöbel.

Dass es sich in jenem Fall um Kritik an Fressblogs handelte, macht es um so spannender (gähn…), da wir erst kürzlich eine weitere Folge der Serie „Schwarmintelligenz strikes back“ lesen durften. Worum es da ging? Sie werden es nicht glauben: um Brötchenbilder! Doch, doch, es gibt Menschen, die sich für ein solches Thema noch begeistern können. Und da das Thema mit der Erfolgsformel „Abmahnung“ noch einmal so richtig angefeuert werden konnte, war demnach das Geschrei der Ungefragten natürlich umso grösser. Abmahnung? Da wird nicht lange überlegt – die Barrikaden brannten, Aktionen mussten her: hektisch wurden Lebensmittelbilder eingestellt.

Was ich aus dem Ganzen gelernt habe? Willst Du, dass Du gelesen wirst, dann prügel auf Blogger ein. Nichts läuft so sicher, wie das Bashen von Bloggern: die antworten immer – auch ungefragt.

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