Maps & Atlases – Winter

Alles wird anders, nichts bleibt wie es ist bei Maps & Atlases! Und mit dem ersten Track aus dem kommenden Album „Beware and Be Grateful“, auf dem die Band aufzeigt, wie sie zukünftig ihre dichten, kinetischen Rhythmen mit eingängigem Pop verbinden möchte, machen sie einen klaren Schnitt. Das hier ist zwar noch nicht 100% Chartgedudel, doch zwischen Album 1 und Album 2 dürften für den Liebhaber der Band Welten liegen.

Das Album erscheint am 16. April bei Fat Cat Records.

Hospitality – Betty Wang

Hospitality Band

Was könnte man noch über Hospitality schreiben, das noch nicht geschrieben wurde? Über die Leichtigkeit, mit der sie Liedchen wie dieses „Betty Wang“ aus dem Ärmel schütteln? Über die Stimme von Amber Papini, die wie geschaffen ist für diese Art von Pop-Perlen? Oder einfach über die Freude darüber, dass nach ihrer EP aus dem Jahre 2009 endlich eine richtig lange CD bei Merge erscheint? Klickt einfach auf „Play“ und ihr bekommt die Antwort.

Download: Hospitality / Betty Wang
Die Band ist auch bei Facebook.

Ghostpoet – Cash & Carry Me Home (feat. Kano)

Der Name Ghostpoet geistert ja schon seit 2010 mit seinem (ja, ich nenne es jetzt mal so) post-Hip Hop auf EPs und Remixes durch unsere Sphären. Überhaupt schien 2010 das Jahr gewesen zu sein, in dem Hip Hop gründlich entkernt wurde, sich offener zeigte und endlich fremde Einflüsse aufnahm: Grenzen wurden bewusst übertreten, der Sound wurde schräger – was Puristen natürlich gar nicht gefallen haben dürfte. So verwundert es auch nicht, dass sein „Peanut Butter Blues & Melancholy Jam“ nicht mehr als eine freundliche Erwähnung, ein gutes Wort hier und freundliches Schulterklopfen dort erntete.

Spätestens nach der Tour 2011 und dem Auftritt auf dem on3-Festival, wo sich Ghostpoet einem grösseren Publikum in Deutschland zeigte, hätte ich ihn mir nun in vielen Jahresendlisten gewünscht. Aber da habe ich mich wohl gründlich geirrt. Bleibt mir also, darauf zu warten, was 2012 so bringt.

Direkt bei Soundcloud.

Was man halt so hört bei elbows

Sharon Van Etten

Schon goldig wie Sharon van Etten da auf diesem Bild in der Wanne hockt. Soll das Freizügigkeit darstellen oder gar Verruchtheit? Und was sagt dann dieses Bild über ihre Musik aus? Die „New York Times“ sagt, dass sie ordentlich Gitarre spielt und gute Texte schreibt. Ich sage: sie wird 2012 die neue PJ Harvey oder EMA. Wenn der Preis noch zu vergeben sein sollte.

Download: Sharon Van Etten / Serpents

Oh nein! Ist das Simon & Garfunkel? Ach doch nicht, sind ja diese schräg-grossartigen of Montreal, die es doch glatt schaffen 3 komplette Alben in ein einziges Lied zu packen. Und schnell schunkeln wir dann auch zu 7 Minuten „Winter debts“, nur um dann in der nächsten Minute im psychedelischen Nebel fest zu stecken. Etwas viel auf einmal.

Download: of Montreal / Wintered Debts

Innovativ? Träum‘ weiter! Da bleiben Totally Enormous Extinct Dinosaurs doch lieber ganz auf der sicheren Seite. Und „Dream on“ klingt dann auch nicht wie Synth-Pop à  la 1983, sondern eben nur wie eine Vorstellung davon.

Download: Totally Enormous Extinct Dinosaurs / Dream On

Mit Neon Indian einen ersten Rückblick auf 2011 wagen

Die Zeit rückt immer näher für die (nicht immer von allen geliebten aber doch unvermeidlichen Jahresendlisten): Welche Band wurde – zurecht oder unrecht – am meisten gehypt? Was ist das beliebteste Indie Blog? Welche neue CD sollte man gehört haben? Welche Wiederveröffentlichung war wichtig? Fragen über Fragen.

Und wenn ich mir die Blogs anschaue, die bereits schon jetzt beginnen, an ihren Listen zu feilen, möchte ich – neben Craft Spells, Gold-Bears, Yuck, Cassettes won’t listen, Gauntlet Hair, Austra, M+R und vielen Anderen – den herrlich spacig-abgedrehten Neon Indian nennen, dessen Sammelsurium Era Extrana perfekt in ein 2011 voller Vintage, Retro, Instagram und einer allgemeinen Ungewissheit passt, das sich durch Zitate und Anleihen an die vergangenen Jahrzehnte selbst über das Jahr gerettet hat.

Downlaod: Neon Indian / Hex Girlfriend

Sea Lions schreiben jetzt Indiepophymnen – Grown Up

Everything You Always Wanted to Know About Sea Lions but Were Afraid to Ask

Ein probates Mittel, um mit dem ganzen Kummer umzugehen der an den Sea Lions nagt, haben sie schon gefunden: sie nehmen einfach ein Tambourine in die Hand und den Kummer einfach nicht richtig Ernst. Anders kann ich mir nicht erklären, dass Sätze wie „When I get home from work I feel tired and depressed / An empty room, no girlfriend to ask me how my crummy day went“ im Hintergrund von croonenden „Oooh-oohs“ begleitet und in flauschig-zarte Twee-Gitarrenwatte eingewickelt werden.

Direkt rüber zu Soundcloud
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Indietronica mit Home Video

„Das klingt ja…wie tanzbare Radiohead?“. Kaum ein Satz dürfte Home Video mehr auf die Palme bringen als diese Frage nach Vorbildern und Einflüssen. Als wäre Musik nur ein Plagiat oder eine Kopie des Bestehenden.

Ganz besonders schlimm dürfte es in diesem Fall die treffen, die mit Radiohead verglichen werden. Doch wenn man das Duo Home Video schon vergleichen muss, dann möchte ich, dass man sie gefälligst mit „Radiohead, wenn sie glückliche Menschen wären und ihre Musik auch danach klingen würde“ vergleicht.

Wer erfahren möchte, wie es mit Home Video weiter geht, findet Antworten auf deren offiziellen Seite.

Download: Home Video – I can make you feel it

Inspired and the Sleep – While we're young

Es ist schon ein seltenes Glück, dass ein Künstler oder eine Band mit Talent den Weg hierher findet und mir unaufgefordert ein Lied schickt, das mich schon beim ersten Hören aufhorchen lässt. „While we’re young“ von Inspired and the sleep ist so ein Glücksmoment aus Flöten, Shaker und allerhand anderen Spielzeuginstrumenten, der Lust macht, wie blöd durch den Raum zu tanzen und zu hüpfen. Oder anders ausgedrückt: 2:27 Minuten einmal wieder Kind sein. Es guckt ja keiner zu…

Dies ist die erste Single vom Album „Teenagers“, das recht bald erscheinen wird.

Download: While We’re Young

Doldrums – I'm Homesick Sittin' Up Here In My Satellite

„Ganz schön wirr!“ denkt Ihr jetzt bestimmt, wenn Doldrums schon in den ersten Sekunden aus allen Rohren mit Samples um sich schiesst und sämtliche musikalischen Strukturen in Grund und Boden rammt. Doch keine Angst: irgendwann findet auch dieses Stück seinen Weg in Eure Ohren und wird schon fast so etwas wie tanzbar.

Gehe direkt zu Soundcloud
Erschienen bei: No Pain in Pop

Crooked Fingers – Breaks in the armor (Stream)

Grosse Bescheidenheit oder einfach nur grosses Pech? Das weiss man bei Eric Bachmann und Crooked Fingers nie so genau. Doch irgendwie haben sie es geschafft, dass ihnen seit 20 Jahren konsequent die Anerkennung eines grösseren Publikums verwehrt bleibt. Und das, obwohl diese Musik nicht verkopft, anstrengend oder gar intellektuell ist und sich per se den Massen verperren möchte. Das Gegenteil ist der Fall: sie ist schon fast zu unprätentiös, grundsolide und eingängig. Also doch nur Pech?

Doch mit „Breaks In The Armor“ bin ich mir sicher, eines Tages wird Eric Bachmann dann als das akzeptiert sein, was er wirklich ist: Einer der grossen amerikanischen Songwriter der letzten 20 Jahre. Und dieses „Breaks In The Armor“ (erschienen am 11. Oktober bei Merge Records) wird ein weiteres, sehr starkes Argument dafür sein.

Klick mich mal! Crooked Fingers / Typhoon
Oder stream mich bei Spin.com!

Umsonst, gratis und so – Riesen-Mixtape zum Download

Apparat, Girls, St. Vincent, We Were Promised Jetpacks, Zola Jesus und noch ein Haufen mehr: Insound haut mal wieder sein monatliches Gratis-Mixtape mit allerfeinstem Indie ‚raus. Ohne Anmelden, ohne eMail, ohne irgendwas – aber nur für eine Woche.

Download das Mixtape hier!

Fanzine – Roman Holiday

Heute gibt’s hier Rock, denn so einen Riff wie am Anfang habe ich wohl zuletzt bei AC/DC gehört. Doch wenn nach gefühlten 20 Minuten der Gesang losgeht, die Gitarren aufheulen und der Chor zum „ooh ooh ooh ooh ooh ooh“ anstimmt, dann könnte man sich auch wie weiland bei „Fountains of Wayne“ wohlfühlen. Ach ja, Fanzine haben wohl auch etwas Neues bei Fat Possum veröffentlicht. Toll!

Spectrals – Big baby – Bad penny

Die Spectrals croonen ja schon eine gewisse Weile mit ihrem – ach so typisch-englischen Indie-Pop – durch die Blogosphäre. Dass ausgerechnet diese Art von Pop hier in Deutschland (auch nach unzähligen EPs und Videos) nur auf taube Ohren stösst, mutet nach dem Durchhören von „Bad penny“ einfach grotesk an.

Aber vielleicht ist es das ewig gleiche Spiel und wir müssen erst noch abwarten, bis Stereogum, NME und Spiegel Online sie abfeiern und sie dann endlich die Beachtung finden werden, die ihnen eigentlich schon jetzt zustehen sollte. The Guardian hat ja schon mal einen zarten, ersten Anfang gemacht…

MP3: Spectrals / Big Baby

Herbsthit 2011: Caged Animals – Teflon Heart

Oh ja, das hier ist vortrefflich! Was zuerst klingen mag wie ein schludrig hingeworfenes Demo, entpuppt sich beim zweiten Hinhören als echter Herbsthit – für leicht angeknackste Herzen. Ein perfekter Dub-Bass, leicht schräge Rhythmen und ebenso viel Pathos erzählen von einer Liebesgeschichte, von der wir wissen, das sie nicht alltäglich enden kann:

„You brought me to the cinema, bought me a tarantula, put film in my camera and shot my heart.“

Und auch wer sich von diesen Zeilen nicht anstecken lässt – dieser Melodie wird man sich so leicht nicht entziehen können!

Napoleon in rags – Empty promises

Es scheint, als wäre es mit Napoleon in Rags mal wieder soweit: Wieder einmal schlägt eine Band „in ihrem Heimatland haushohe Wellen“ – wieder einmal gibt es „rohe, etwas düstere Indie-Melodien, gepaart mit einer Mischung aus Post Punk und Pop“. Superlative, wo immer man hinschaut…

Wie oft hast Du das in den letzten Monaten und Jahren eigentlich schon gehört? Und wie oft wurde aus genau dieser haushohen Welle eine Welle, die ganz einfach in sich zusammenbrach? Vielleicht wird es ja mit den 4 jungen Herren von der Insel endlich einmal anders. Vielleicht hält ein Waschzettel der Plattenfirma einmal, was er verspricht. Vielleicht. Sonst wäre auch dies hier – wie der Titel es sagt – eine leere Versprechung.

MP3: Napoleon in rags / Empty promises

The Late Call – Fribourg

„Weiter, weiter! Immer weiter!“, so treibt „Fribourg“ uns vor sich her. Und noch mehr Percussion, noch mehr Streicher, alte Pianos und Bläser gehen eigentlich nicht. Doch ich erhole mich mit The Late Call bestens, denn manchmal braucht man halt diese netten, belanglosen Lieder wie dieses hier.

Du siehst nichts? Direktlink zum Video
Kontakt: www.thelatecall.com

Umsonst: Slumberland Sommer 2011 Sampler

12 Lieder und dann wird’s mal wieder richtig Sommer. 12 mal geballtes Gefühl und Energie von und mit Veronica Falls, Brilliant Colors, Devon Williams, Art Museums, Go Sailor, Kids On A Crime Spree, Gold-Bears, Weekend, Girls Names, Terry Malts and Crystal Stilts und wen ich nicht alles vergessen habe…

Hier entlang zum Sampler!

Kindest Lines – Destructive paths to live happily

Kindest Lines spielen Destructive paths to live happily

Waren wir eben mit Real Estate noch sommerlich-fluffig und weich, ziehen wir jetzt einmal mit Kindest Lines die Vorhänge zu und zeichnen nun ein dunkleres Bild von diesem Draussen – kühl, industrial doch mit der beruhigenden Stimme von Brittany Terry. Auf dass die Dinge zu Bilder werden in irgendeinem Sinn.

[mp3:] Raven sings the Blues / Destructive Paths to Live Happily

Pete and the Pirates – United – One thousand pictures

Pete and the Pirates, United von One Thousand Pictures.

„I just think it’s funny how we are united“. Endlich mal wieder 3 Minuten richtige Melodien, mehrstimmige Gesänge und schmissige Rhythmen. Schnell vergänglich, bald vergessen – aber jetzt gut so. Und das aus Reading.

mp3: Pete & the Pirates / United

Inc. – Swear – 3

Hat Prince etwa eine neue Single? Unter dem Namen Inc. machen die Gebrüder Andrew und Daniel Aged richtig schamlosen Pop, den sie jetzt auf 4AD veröffentlichen. Und wenn die Orgel ansetzt, die peitschenden Klänge der Snare sich dazu gesellen und die Jungs ordentlich Soul in die Stimme legen, dann klingt das tatsächlich nach richtig viel Prince, der es sich an einem Sonntagabend vor dem Fernseher gemütlich macht – nur eben ohne Sex.

free mp3 Inc / Swear

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