Auf die Suche nach Xiu Xiu begibt sich Jamie Stewart und so klingt auch „Woman as lovers“. Nur was ist es, wo nach er sucht?
Ich stelle es gleich vorweg: Ich mag Xiu Xiu – oder vielmehr: Es gab eine Zeit, da mochte ich Xiu Xiu. Was ist also geschehen mit ihm (oder sollte ich besser sagen: Mit mir). Er kann mich einfach nicht mehr überraschen! Die Luft ist raus, der Motor stottert. Man merkt ihm an, dass er kalt und berechnend geworden ist. Alles, was zuvor noch als unerhört und kompromisslos glänzen konnte, wird jetzt zu angestrengt auf „schräg gebürstet“. Und verkommt dadurch zur blossen Pose.
Denn 2008 versucht Jamie voreilig zu „gefallen“. Doch er ist auch schlau genug, seinen Anhängern genau das zu geben, was sie (scheinbar) von ihm erwarten: So bemüht er sich unentwegt, Harmonie oder Harmonien gar nicht erst aufkommen zu lassen. Immer um grösstmögliche Unberechenbarkeit bedacht, wird er leicht zu einem Synonym für intellektuelle Querköpfigkeit, die sich einfach nur noch ins Lächerliche hinein steigert.
Der Intellekt ist für mich (ganz subjektiv) der Tod einer jeden lebendigen Musik. Uns Hörern bleibt dies auf „Woman as lovers“ nicht erspart.
Xiu Xiu: Album-Stream komplett
ps. „Under Pressure“ (David Bowie und Freddie Mercury) wird gleich mitgecovert. Und das ist ihm wirklich gelungen.